RHEINLAND-PFALZ – Tarifrunde Bund und Kommunen – Warnstreiks am Equal Pay Day in Mainz und Mayen

RHEINLAND-PFALZ – Tarifrunde Bund und Kommunen – Warnstreiks am Equal Pay Day in Mainz und Mayen

Da die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am 18. Februar ohne Angebot blieben, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Warnstreiks deutlich verstärkt. Aus diesem Grund ruft ver.di die Beschäftigten von Bund und Kommunen in Einrichtungen der Sozialen Arbeit und Erziehung sowie der Pflege und Gesundheit vor dem Hintergrund des Equal Pay Day (7. März) und des Frauentags (8. März) zu einem bundesweiten Streiktag am 7. März auf. Dieser Tag markiert symbolisch den Gender-Pay-Gap, der 2024 in Deutschland 16 Prozent betrug.

„Der Streik am Equal Pay Day ist ein deutliches Zeichen für mehr Lohngerechtigkeit und die Notwendigkeit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den sozialen Berufen im öffentlichen Dienst. Es sind immer noch überwiegend Frauen, die diese Tätigkeiten ausführen. Die Blockadehaltung der Arbeitgeber wird von den Kolleginnen als mangelnde Wertschätzung ihrer Arbeit unter heraufordernden Bedingungen empfunden“, sagt Marion Paul, stellvertretenden Landesleiterin ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland.

Die aktuellen Tarifforderungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst, einschließlich flexiblerer Arbeitszeitmodelle, einer Entgelterhöhung von 8 Prozent im Volumen bei einer Mindesterhöhung von 350 Euro pro Monat sowie die Erhöhung von Zuschlägen für belastende Schichten, etwa für das Arbeiten in Wechselschicht, nachts oder an Sonn- und Feiertagen, sind wichtige Schritte zur Überwindung der Lohnunterschiede sowie ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels in Care-Berufen.

Im Rahmen einer ver.di-Arbeitszeitbefragung waren die schwierigen Arbeitsbedingungen bzw. die unattraktiven Arbeitszeiten der Beschäftigten in den sozialen und pflegenden Berufen neben der angespannten Arbeitsmarktlage die am häufigsten genannten Gründe für unbesetzte Stellen. Die Mehrheit gab an, in hohem oder sehr hohem Maße durch unbesetzte Stellen belastet zu sein (Pflege: 79,1 Prozent, Sozialarbeit: 63,9 Prozent, Kita: 78,3 Prozent). Gleichzeitig sagen die Beschäftigten, dass sie unter den gegebenen Bedingungen nicht ohne gesundheitliche Einschränkungen bis zum Rentenalter im Beruf bleiben können (Pflege: 82,8 Prozent, Sozialarbeit: 63,9 Prozent, Kita: 86,2 Prozent).

Zum Streik in Mainz sind Beschäftigte des öffentlichen Dienstes aus dem Sozial- und Erziehungsdienst sowie Reinigungskräfte aus den Stadtverwaltungen Mainz, Ingelheim, Bad Kreuznach und Idar-Oberstein sowie Beschäftigte des SHG-Klinikums und der SHG-Service Idar-Oberstein aufgerufen.

In Mayen versammeln sich Beschäftigte des öffentlichen Dienstes aus dem Sozial- und Erziehungsdienst sowie Reinigungskräfte aus Weißenthurm, Andernach, Mayen, Bendorf sowie des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz und des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein.

Die Tarifverhandlungen werden vom 14.-16. März in Potsdam fortgesetzt. ver.di schließt weitere Warnstreiks nicht aus.

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