NEUWIED – Leserbrief von Siegfried Kowallek zur Kritik am jüngsten Post der Grüne-Jugend-Chefin Jette Nietzard
NEUWIED – Leserbrief von Siegfried Kowallek zur Kritik am jüngsten Post der Grüne-Jugend-Chefin Jette Nietzard
Aus der Tierwelt ist bekannt, dass pubertierende Thomson-Gazellen mitunter in Verkennung der Realität in ein Löwenrudel hineinstürmen und getötet werden. Jugendorganisationen von Parteien äußern sich überspitzter als ihre Mutterparteien. Aber es wäre übertrieben, zu fordern, die Grünen-Führung sollte mehr tun, als sich vom jüngsten Post ihrer Grüne-Jugend-Chefin zu distanzieren. Erinnern wir uns, heute auch im konservativen Spektrum anerkannte Grünen-Politiker wie Joschka Fischer und Winfried Kretschmann haben eine jugendliche Vergangenheit, die mit dem Jugendwort 2021 als cringe bezeichnet werden kann. Überlassen wir es doch der Grünen-Jugend, sich mit ihrer Chefin auseinanderzusetzen! Nur so kann es nach dorthin gehörenden Binnendiskussionen zukünftige Fischers und Kretschmanns geben.
Eine unsouveräne Grüne Partei, die jetzt bei ihrer Jugend selbstherrlich zulangen würde, erwiese sich erst dadurch einen Bärendienst. Somit liegt Grünen-Chef Felix Banaszak völlig richtig, wenn er erklärt, über den Verbleib der Grüne-Jugend-Chefin an der Spitze der Jugendorganisation müsse diese selbst entscheiden. Dass Cem Özdemir der Grüne-Jugend-Chefin den Parteiaustritt nahelegt, ist indes seiner Ambition geschuldet, Kretschmann zu beerben. Und dass Attacken der politischen Konkurrenz in erster Linie parteipolitisch motiviert sind, weiß man schließlich doch, wenn man älter geworden ist als eine junge Gazelle. Siegfried Kowallek, Neuwied