KREIS ALTENKIRCHEN – Freunde aus Polen und der Ukraine zu Gast im Kreis Altenkirchen

KREIS ALTENKIRCHEN – Freunde aus Polen und der Ukraine zu Gast im Kreis Altenkirchen

Guten Freunden ist kein Weg zu weit: Das gilt seit nunmehr 25 Jahren für die Landkreise Altenkirchen und Krapkowice in Polen – neuerdings aber auch für die Rajon Iwano-Frankiwsk im Westen der Ukraine. Genau ein Jahr nach Besiegelung der Dreier-Partnerschaft in Kiew auf Grundlage eines Kreistagsbeschlusses ist es für Landrat Dr. Peter Enders eine Ehre und Freude, erstmals eine offizielle Delegation aus der Ukraine im Kreis Altenkirchen begrüßen zu können. Gemeinsam mit den polnischen Freunden steht das gesamte Himmelfahrtswochenende im Zeichen des Austauschs, der persönlichen Begegnungen – und natürlich eines Rahmenprogramms mit zahlreichen Besichtigungen.

Den Auftakt machte am Mittwochabend ein feierlicher Empfang im Hotel „Glockenspitze“, zu dem Enders nicht nur die beiden Landratskollegen Maciej Sonik (Krapkowice) und Roman Bodnar (Iwano-Frankiwsk) begrüßte, sondern auch seine Vorgänger im Amt, Michael Lieber und Dr. Alfred Beth. Im Beisein weiterer politische Vertreter aus allen drei Regionen waren die Botschaften klar und unmissverständlich. Zum einen: Der Frieden in Europa fußt auf solchen Partnerschaften und gemeinsamen Werten.  Zum anderen: „Europa steht fest und unverbrüchlich an der Seite der Ukraine“, wie es Enders betonte. Und dazu gehöre auch, die aus den Kriegsgebieten geflüchteten Menschen weiter zu unterstützen.

Der Landrat betonte, wie wichtig der Einsatz für gegenseitiges Verständnis auf kommunaler Ebene ist: „Es ist nicht zuletzt die Kraft der Kreise, Städte und Gemeinden, die die Menschen zusammenbringt. Sie sind als kleinste Organisationsform unseres demokratischen Gemeinwesens so etwas wie die Keimzelle von Solidarität und Gemeinschaft. Deshalb ist es so wichtig, dass Unterstützung nicht nur zwischen den Hauptstädten, nicht nur zwischen den Regierungen stattfindet, sondern vor allem zwischen den Menschen vor Ort.“

Ohne Wenn und Aber bekannte sich Enders zur europäischen Idee als Friedensprojekt. Jede Partnerschaft einer deutschen oder einer polnischen Kommune mit einer ukrainischen Gemeinde stärke die Verbindungen nach Europa. Er wünsche sich daher, dass man schon im nächsten Jahr mit einer Delegation der Kreisverwaltung und des Kreistags nach Iwano-Frankiwsk reisen könne – am besten gemeinsam mit den Freunden aus Krapkowice -, um diesen Gedanken weiter mit Leben zu füllen.

Landrat Bodnar bedankte sich für die große Wertschätzung und Unterstützung, die man auf vielerlei Ebenen erfahre. Dafür sei man in der Ukraine sehr dankbar. Angesichts der Schrecken des Krieges und des allgegenwärtigen Todes sei die wertvollste Form der Freundschaft die der Brüderlichkeit. “Für mich sind Dr. Peter Enders and Maciej Sonik zu solch eingeschworenen Brüdern geworden”, sagte der Landrat. Bei diesem Treffen, so sein Wunsch, solle es auch um gemeinsame Projekte gehen, etwa beim Tourismus oder in der Wirtschaft. Für Bodnar steht jedenfalls fest: Gemeinsam werde man über „Sklaverei, Dummheit und die Diktatur der Willkür“ siegen.

Landrat Sonik erinnerte an die Anfänge der Partnerschaft vor 25 Jahren: „Gemeinsam haben wir uns verändert und weiterentwickelt.“ Doch speziell die letzten fünf Jahre mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine hätte gezeigt, worauf es wirklich ankommt: „Wahre Freunde erkennt man in der Not.“ Heute, in einer Welt voller Unsicherheiten und Spannungen seien Zusammenarbeit, Dialog und das Suchen nach Lösungen wichtiger denn je. „Gerade solche Verbindungen – über Grenzen und Unterschiede hinweg – sind das beste Fundament für ein starkes und solidarisches Europa.“

Im Rahmen des Empfangs, der vom Kammerorchester Westerwald musikalisch begleitet, tauschten die Partner zahlreiche Gastgeschenke aus. So erhielten die Freunde aus Osteuropa zum Beispiel eine Auswahl Westerwälder Spezialitäten, Landrat Enders freute sich u.a. über eine Medaille der ukrainischen Nationalbank.

Foto: Auch das gehört zu einer Partnerschaft: Freunde bringen stets Geschenke mit, und auch der Landkreis Altenkirchen als Gastgeber stand nicht mit leeren Händen da; vordere Reihe v.l.  die Landräte Dr. Peter Enders, Maciej Sonik und Roman Bodnar sowie die stellv. Landrätin Sabina Gorzkulla (Krapkowice). Foto: Kreisverwaltung / Thorsten Stahl

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