ALTENKIRCHEN – Der SPD-Kreisvorstand traf sich zu einer ersten Analyse des Wahlergebnisses und diskutierte Licht- und Schattenseiten für die Sozialdemokratie.
ALTENKIRCHEN – Der SPD-Kreisvorstand traf sich zu einer ersten Analyse des Wahlergebnisses und diskutierte Licht- und Schattenseiten für die Sozialdemokratie.
„Das Erststimmenergebnis zeigt, dass sich der intensive Einsatz in den vergangenen Wochen im Wahlkreis gelohnt hat“, stellt Kreisvorsitzende Sabine Steinau fest. Unter den erschwerten Bedingungen eines kurzen Winterwahlkampfes und eines Kandidatenwechsels habe man Infostände organisiert, an Podiumsdiskussionen teilgenommen und war von Tür zu Tür unterwegs, was sich im Ergebnis widerspiegele. Denn Kandidat Jan Hellinghausen liege 5,6 Prozentpunkte über dem Bundesergebnis und mit absolut 42.315 Stimmen auf dem 2. Platz im Wahlkreis sowie im landesweiten Vergleich auf Platz 4 hinter Mainz, Kaiserslautern und Trier, so die Sozialdemokraten.
Für das Zweitstimmenergebnis lasse sich dieser Trend nicht bestätigen: hier liege die SPD zwar immer noch über dem Bundesergebnis, aber im Landesvergleich leicht schwächer. „Es greift zu kurz, dieses Ergebnis einzig und alleine an der Person Olaf Scholz festzumachen“, gibt Kreisvorsitzender Jan Hellinghausen zu bedenken. Erste Umfragen auf Bundesebene würden auch auf eine falsche Themensetzung hindeuten: „Bei den Themen Migration und Wirtschaft, die den Wahlkampf dominierten, haben uns die Wählerinnen und Wähler keine ausreichenden Kompetenzen zugeschrieben. Andere dringende Themen wie innere und soziale Sicherheit, Umwelt/Klima, Jugendpolitik und Friedenssicherung kamen dadurch zu kurz“, analysiert Kreisgeschäftsführer Colin Haubrich. Profitiert hätten hiervon vor allen Dingen Union und AfD, aber auch die Linken, insbesondere bei den Erstwählerinnen und Erstwählern. „Klar ist, dass dieses Wahlergebnis auch für die übergeordneten Parteiebenen ein Weckruf für Veränderungen sein muss. Diese müssen nicht zwingend personeller Natur sein, aber ein ‚weiter so‘ darf es nach diesem Ergebnis nicht mehr geben! Diese klare Erwartung haben wir als SPD im Kreis Altenkirchen“, betont Steinau.
Der SPD-Kreisverband will die Gründe, die zu diesem Wahlergebnis geführt haben, auch auf lokaler Ebene, in den Verbandsgemeinden und in den Kommunen vor Ort verstehen. „Wir möchten über das Ergebnis dieser Wahl ins Gespräch kommen. Mit Wählerinnen und Wählern, die der SPD die Erst- aber nicht die Zweitstimme gegeben haben. Mit Wählerinnen und Wählern, die die SPD früher einmal gewählt haben, aber dies nun nicht mehr getan haben. Mit allen, die sich in Zukunft vorstellen könnten, die SPD zu wählen, es aber jetzt nicht getan haben“, so Haubrich.
Interessierte können dazu den Kreisverband per Mail (kontakt@spd-ak.de), über Facebook (SPD.Kreis.Altenkirchen), über Instagram (spdkvak) oder über WhatsApp (0156/79588529) zur folgenden Frage: „Was braucht es, damit Sie Ihre Stimme guten Gewissens zukünftig (wieder) der SPD geben können?“ kontaktieren.
Abschließend widmeten sich die Sozialdemokraten im Kreis dem Ausblick auf die kommende Landtagswahl. „Aus dem Ergebnis der Bundestagswahl müssen nun schnell die notwendigen Lehren gezogen werden, wobei auch festzustellen ist, dass jede Wahl unterschiedlich ist und wir in Rheinland-Pfalz mit Ministerpräsident Alexander Schweitzer und anderen die richtigen Personen haben, um die Menschen zu überzeugen“, ist sich der stellvertretende Vorsitzende Philip Schimkat sicher.