WISSEN – Asiatische Hornissen in Wissen

WISSEN – Asiatische Hornissen in Wissen

Der Vorhang fiel für die vor zehn Tagen entdeckten Asiatischen Hornissen in Wissen. Profischädlingsbekämpfer Marcel Friederichs sägte den Ast ab, an dem das fast 50 Zentimeter durchmessende kugelrunde Nest der unliebsamen Insekten hoch in einem Laubbaum hing. Etwas prekär machte die Angelegenheit, dass sich der Fund unmittelbar hinter der Grundschulturnhalle an der Bergstrasse befand. Nachbarn auf der gegenüberliegenden Strassenseite war das Nest erst aufgefallen, nachdem der Baum seine Blätter verloren hatte. Der Experte konnte jedoch Entwarnung geben: „Hornissen sind nicht aggressiv, weder in ihrer europäischen als auch kleineren asiatischen Ausführung. Man sollte sich aber nicht direkt an ihrer Unterkunft zu schaffen machen“. Dem entsprechend hatte sich Friederichs mit einem speziellen Imkeranzug geschützt, als er von einer Hebebühne aus im Auftrag der Verbandsgemeinde und unterstützt vom Bauhof seines Amtes waltete. In seiner Heimat Morsbach und überhaupt dem Oberbergischen sind Asiatische Hornissen, die vor gut zehn Jahren erstmals in Deutschland auftauchten, längst keine Seltenheit mehr: „In dieser Angelegenheit werde ich relativ oft zu Hilfe gerufen“. Schäden verursachen können sie vor allem unter Nützlingen wie Honigbienen. Aber auch andere Insekten wie Fliegen dienen ihnen als Proteinquelle. Eine Meldepflicht gegenüber den Behörden besteht inzwischen nicht mehr: „Sie sind gekommen, um zu bleiben!“. Das Wissener Nest lag jetzt in mehreren Teilen auf dem Boden und konnte näher betrachtet werden. Es hatte sogar noch vereinzelt Flugbetrieb stattgefunden und so umschwirrten einige Hornissen den „Tatort“. Deutlich zu erkennen sind die weiss umhüllten Larven in den sechseckigen Waben. Sie leben laut Friederichs noch. Eine Chance, zu den munteren Brummern mit den gelben Beinen zu werden, haben sie aber nicht. Dagegen spricht der nahe Winter und vor allem die Mülltüte der Bauhofmitarbeiter. (bt) Fotos: Bernhard Theis

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