STROMBERG – 28 LKW-Stellplätze sind nur Tropfen auf heißem Stein

STROMBERG – 28 LKW-Stellplätze sind nur Tropfen auf heißem Stein – Wefelscheid fordert Identifizierung von Industriebrachen für LKW-Stellplätze

In Rheinland-Pfalz wie auch in den anderen Bundesländern besteht ein massiver Bedarf an Stellplätzen für LKW entlang der Autobahnen. Das konnte Stephan Wefelscheid, Landtagsabgeordneter aus Koblenz, bereits im Jahr 2021 mittels einer Anfrage an die Landesregierung in Erfahrung bringen. Demnach fehlten alleine in Rheinland-Pfalz zur Erhebung im Jahr 2018 rund 2.500 Stellplätze.

„Das ist ein eklatanter Missstand, den ich damals schon scharf kritisiert habe“, so Wefelscheid. „Denn sowohl die dringend benötigten und ohnehin belasteten LKW-Fahrer als auch die Kommunen, in denen LKW in Ermangelung von Alternativen in Gewerbegebieten oder auf irgendwelchen Flächen parken müssen, leiden unter den unzureichenden Stellmöglichkeiten.“

Daher freute sich Wefelscheid, bei der Einweihung eines Pilotprojektes des Bundes zum telematischen Parken eingeladen zu sein. „Heute hat Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder das neue Parksystem bei Daxweiler eröffnet. Hier will der Bund mit einem digitalen Stellplatzsystem ermöglichen, dass auf der gleichen Fläche mehr LKW abgestellt werden können. Denn durch vorher festgelegte Abfahrtszeiten können zum Beispiel auch drei LKW hintereinander gestaffelt parken, somit spart man sich Zufahrtswege“, erläutert Wefelscheid. So können auf dem Rastplatz Hunsrück West an der A61 in Zukunft nicht nur 51 LKW parken, sondern es werden 28 weitere Plätze geschaffen, also insgesamt 79.

„Das ist aber letztlich bei einem Mehrbedarf Stand 2018 von 2.500 Stellplätzen nur ein Tropfen auf den heißen Stein, auch wenn in den kommenden Jahren noch einige wenige Rastplätze ähnlich ausgestattet werden sollen“, findet Wefelscheid. „Wir brauchen schlichtweg zusätzliche Rastplätze. In Anbetracht der Schwierigkeiten, weitere Flächen entlang von Autobahnen genehmigt und entwickelt zu bekommen, brauchen wir andere Lösungen. Wie ich schon im Verkehrsausschuss des Landes 2023 vorgeschlagen hatte, müssten Konversions- und brach liegende Industrieflächen mit guter Anbindung zur Autobahn identifiziert und erschlossen werden. Das wäre erheblich weniger aufwändig zu planen und zu genehmigen, zudem gibt es gerade in Ballungsgebieten viele solcher ungenutzten Flächen, die auch schon über Strom- und Wasseranschlüsse verfügen. Hier sollte das Land gemeinsam mit den Kommunen Flächen identifizieren und dem Bund vorschlagen, um dem Mangel endlich wirksam zu begegnen.“

Beitrag teilen