WEYERBUSCH – Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen an der B 8 RLP bleibt am Ball
WEYERBUSCH – Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen an der B 8 RLP bleibt am Ball
Seinem Vorhaben, die Zukunft des Wahlkreises für eine starke Region gemeinsam mit der Bevölkerung zu gestalten, wurde er beim Besuch der Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen an der B8 in Rheinland-Pfalz (BI) jedenfalls gerecht, Jan Hellinghausen: Er kam, er hörte aufmerksam zu, er stellte Fragen und diskutierte mit den Aktivisten der BI, nachdem er sich vor Ort überzeugt hatte, wie wenig Vorteile, aber wieviel Flächenfraß, Versiegelungen und Umweltzerstörung der Bau von Ortsumgehungen an der B8 kosten würde. Ganz abgesehen von dem seit Beginn der Planungen enorm gewachsenen CO2-Abdruck und den unglaublich gestiegenen Kosten, war auch die Flächenknappheit in der Landwirtschaft ein Faktor, der bereits zur einhelligen Ablehnung des Projektes bei allen demokratischen Parteien geführt hat.
Dem Wunsch der BI, dass die SPD-Fraktion, die sich längst gegen den Bau von Ortsumgehungen und für die Prüfung der von der BI vorgeschlagenen Alternativen entschieden hat, die Bürgerinitiative weiter aktiv unterstützen möge, will Hellinghausen gerne nachkommen. Auch als sachkundiger Bürger im Kreistag will er das Thema weiter vertreten. Zum anderen wird er nach der Wahl, möglichst als Bundestagsabgeordneter in Berlin, dafür werben, dass das gesamte Projekt bei der nächsten Überprüfung der Pläne aus dem sogenannten „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans genommen wird.
Damit könnte die Verantwortungsschieberei zwischen Land und Bund, den Verkehrsministerien in Mainz und Berlin, konstruktiv beendet werden. Dies wiederum könnte dann dem Landesbetrieb Mobilität einen aktualisierten Auftrag zur Planung von vernünftigen Alternativen anstelle des Baus von Ortsumgehungen bescheren. Es könnten Mittel für die Alternativen, speziell die Ertüchtigung bestimmter Abschnitte entlang der B8, bereitgestellt werden.
Die Bereitschaft der BI zu Kompromissen unterstrich Gunnar Lindner mit einem Zitat von Helmut Schmidt: „Die Demokratie lebt vom Kompromiss. Wer keine Kompromisse machen kann, ist für die Demokratie nicht zu gebrauchen.“
Beeindruckt war Hellinghausen davon, wieviel Sachkompetenz, Widerstand und Ausdauer die Bürgerinitiative bereits in den vergangenen Jahren aufgebracht hat, um ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen. Einmütig versicherten die Aktivisten, dass die BI von Helmenzen bis Kircheib am Ball bleiben wird, bis sie ihre Ziele erreicht hat: Flächenfraß und Zerstörung vermeiden, landwirtschaftliche Flächen erhalten, Wasser, Grundwasser, Natur und Heimat schützen.