WEHBACH – Industriebremsen für die ganze Welt aus Kirchen-Wehbach.

WEHBACH – Industriebremsen für die ganze Welt aus Kirchen-Wehbach.

Es muss nicht immer negativ sein, wenn die Wirtschaft (aus)gebremst wird. Genau das ist nämlich der Job der Dellner Bubenzer GmbH. Wo immer auf der Welt die Produkte der Firma aus Kirchen-Wehbach im Einsatz sind, ist das Brummen einer laufenden Konjunktur zu hören. Denn: Dellner Bubenzer liefert hochwertige Industriebremsen für verschiedene Einsatzzwecke, speziell aber für die großen Seehäfen mit ihren teils gigantischen Containerkrananlagen. Über die positive Entwicklung des Unternehmens informierten sich jetzt vor Ort Landrat Dr. Peter Enders zusammen mit Bürgermeister Andreas Hundhausen. Begleitet wurden sie dabei von Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, und Riccarda Vitt (Wirtschaftsförderung VG Kirchen). Rede und Antwort standen Andreas Gräwingholt als Standortleiter, Product Manager Dirk Schlameus, Personalleiter Lukas Buchen und Personalreferentin Alina Lubczyk.

Um den Unterschied der Bremsanlagen von Dellner Bubenzer zur normalen Autobremse zu verdeutlichen, reichen eigentlich zwei Zahlen: Hier können die Bremsschreiben schon mal einen Durchmesser von einem Meter haben, und das bei 28.000 Newtonmeter. In den Häfen leisten diese Bremsen ihren Beitrag dazu, dass der weltweite Handel möglichst reibungslos funktioniert. Aber auch bei Automobilzulieferern, in der Stahlindustrie oder auch auf Ölplattformen sind sie wichtige Komponenten. Kein Wunder also, dass das Unternehmen über ein weltweites Netzwerk an Servicestellen verfügt.

Dabei liegen die Wurzeln in einer kleinen Garage in Freudenberg. Hier gründete 1958 Gerhard Bubenzer eine Firma zum Bau von Trommelbremsen für den Tagebau. 40 Jahre später erfolgte aus Platzgründen der Umzug auf das Friedrichshüttengelände in Wehbach, wo Bubenzer direkt in die Rolle des Platzhirschs schlüpfte. Nach zehn Jahren unter dem Dach der Schaltbau AG wurde die Firma 2018 von Dellner Brakes (Schweden) übernommen und firmiert seit 2021 unter dem heutigen Namen. Der Standort Wehbach zählt momentan nach Angaben von Lukas Buchen 223 Beschäftigte. Der Jahresumsatz liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

„Es ist immer wieder beeindruckend, mit welchen Spezialprodukten und in welchen Nischen Unternehmen aus dem Kreis Altenkirchen weltweit erfolgreich sind und dabei Internationalität mit Standorttreue verbinden“, würdigte Landrat Enders die Leistung des Dellner-Bubenzer-Teams.

Wichtiges Thema für die Besucher aus der Verwaltung und Politik war das Thema Ausbildung/Fachkräfte. Und es zeigte sich: Auch in diesem Bereich sind die Wehbacher sehr innovativ unterwegs. Derzeit erhalten 15 Azubis in sieben verschiedenen Berufen ihr Rüstzeug für die weitere Karriere, berichtete Alina Lubczyk: „Und auch für das nächste Ausbildungsjahr sind alle Stellen besetzt.“ Dafür tut die Firma einiges, besucht Schulmessen und beteiligt sich an Aktionen der Wirtschaftsförderung. Vor allem aber wird Zeit und Geld in die Ausbildung selbst investiert. Die klare Vorgabe: „Wir müssen uns als Unternehmen interessant machen und uns als attraktiver Arbeitgeber präsentieren“, so Andreas Gräwingholt.

Grundsätzlich steht Dellner Bubenzer auch dem aktuellen Projekt der Kreis-Wirtschaftsförderung, Fachkräfte aus dem Ausland zu rekrutieren, aufgeschlossen gegenüber. „Ohne wird es auf Dauer für viele Unternehmen nicht mehr gehen, das ist unsere feste Überzeugung“, erläuterte Lars Kober.

Als „Hausaufgaben“ nahmen die Gäste mit, sich bitte aktiv für einen Bürokratieabbau einzusetzen. Gräwingholt hatte dafür einige passende Beispiele parat gehabt.

Foto: Die Industriebremsen von Dellner Bubenzer sind weltweit im Einsatz. Einen Einblick in die Entwicklung und Fertigung erhielt jetzt auch Landrat Dr. Peter Enders (M.); mit im Bild (v.r.): Standortleiter Andreas Gräwingholt, Product Manager Dirk Schlameus, Wirtschaftsförderer Lars Kober, Bürgermeister Andreas Hundhausen und Riccarda Vitt (Wirtschaftsförderung VG Kirchen) Foto: Kreisverwaltung/Thorsten Stahl