Über 50 Prozent der Hunde würde die Koffer packen!

Zusätzliche Sitzmöglichkeiten mussten den Andrang zum Auftritt des Hunde- und Wolfsforschers Günter Bloch beheben. Das Thema Hundehaltung, Hundeverhalten, Hundeumgang und „menschliches Verhalten und Versagen“ standen im Vordergrund dieses gut dreistündigen Vortags und der Frage und Antwort Aktion. Nicht tierisch ernst ging Bloch in seinen Auftritt. Seine fundierten Mitteilungen lockerte er mit lockeren Sprüchen, die aber immer knallhart an der Wahrheit lagen, auf.
Kein Blatt nahm der Mann, der sein Leben den Wölfen und Hunden widmet, vor den Mund und sprach das aus, was viel Denken und auch hielt so manchem Zuhörer einen Spiegel vor. Bloch scheute auch nicht davor zurück behördlichen Einrichtungen und der Politik mangelnde Sachkenntnis und unnötiges, falsches und überflüssiges Handel vorzuhalten. Die jüngsten Gesetzgebungen hätten genau das Gegenteil bewirkt. Es habe noch nie so viele Zwischenfälle gegeben wie zuvor. Es sei der blanke Unsinn die Tiere, die seit tausenden von Jahren dem Menschen treu zur Seite stehen, auf engsten Raum zu verbannen. Da seien Spannungen schon vorprogrammiert. Dem Menschen ginge es in solchen Situationen nicht anders. So hält er auch den Leinenzwang für unangebracht. Hunde müssten Laufen. Das solle aber nicht heißen dass sie unkontrolliert jeden Fahrradfahrer, Fußgänger oder Wild angingen. Hier liege die Verantwortung beim Halter. Und genau da müsse angesetzt werden. Die Diskussionen, Fragen und Antworten nach dem Vortag Blochs brachten das ganz deutlich zum Vorschein. Rot, so Bloch, sehe er wenn Menschen bei Kleinhunden von Trethupen redeten. So appellierte Bloch auch an die Hundehalter, sich endlich einig zu zeigen und forderte ein gemeinschaftliches Auftreten von Groß- und Kleinhundehaltern. Bloch gab auch der Modewelle „Hundeflüsterer“ und „Hundetrainer“ seine Bedenken mit auf den weg. Es gebe auch da gute und weniger geeignete. Vor allen schössen sie wie Pilze aus dem Boden und müssten vom Hundehalter stark sortiert werden. Das Problem sah Bloch wohl mehr bei den Haltern als bei den Hunden. So hatte er mit seiner Bemerkung, „Über die Hälfte der Hunde würde liebend gerne seine Kofferpacken und abhauen“ nicht nur einen tosenden Lacherfolg sondern wohl auch voll ins Schwarze getroffen. (wwa) Fotos: ReWa