Truthenne hielt Wissener Polizei in Bewegung
WISSEN – Echt tierischer Polizeieinsatz bei der Polizeiwache Wissen –
Donnerstagnachmittag, gegen 14:50 Uhr, beobachtet ein Beamter der Polizei Wissen, wie eine Truthenne die Straße „Am Schützenplatz“ bergabwärts in Richtung der Straße „Im Kreuztal“ watschelt. Kurz bevor die Henne die Hauptdurchgangstraße betreten konnte, stoppen Polizeibeamte das Tier und trieben es zurück in Richtung Schützenplatz. Die Henne jedoch beabsichtigt ihren Fußmarsch wie geplant fortzusetzen. Da der Zusammenstoß mit Fahrzeugen drohte, wurde sie kurzer Hand in den Hof der Polizeiwache abgedrängt und die Tore verschlossen. Die Henne hätte nun ihren Ausgang im Hof genießen können, wenn sie nicht bereits Fluchtpläne geschmiedet hätte. In einem kurzen, unbewachten Moment konnte sie unter dem Tor hindurch kriechen und flüchten. Die Polizei nahm sofort die Verfolgung auf und versucht die Henne erneut zurückzudrängen. Diese jedoch hatte offensichtlich schnell gelernt und erkannt, dass der Innenhof der Polizeiwache nur einen begrenzten Ausgang bietet und leistete Widerstand. Trotz des Einsatzes von Hilfsmitteln, in Form von zwei Besen, gelang es nicht die Henne zu „überreden“. Sie trotzte den Einsatzmitteln und „entfloh“ den Einsatzkräften erneut. Unbeirrbar überquerte sie die viel befahrene Straße „Im Kreuztal“, selbstverständlich mit Hilfe kurzfristiger polizeilicher Absperrmaßnahmen. Nachdem auf der anderen Straßenseite die Fluchtmöglichkeiten auch nicht rosiger für sie waren, konnte sie kurz darauf von einem beherzten Einsatzbeamten mit einer Decke überwältigt und in polizeiliches Gewahrsam überführt werden. Derzeit verbringt die Henne ihren Aufenthalt auf einem kleinen abgesperrten, zur Polizeiwache zugehörigen Wiesengrundstück, bei guter Verpflegung. Sie scheint sich mittlerweile eingelebt zu haben. Nach derzeitigem Kenntnisstand dürfte sie bis Freitag in Gewahrsam bleiben, da auch die Tierschutzhilfe Unterbringungsschwierigkeiten hatte. Die Polizei sah für die kommende Nacht doppelte Bewachung der Dienststelle, da mit der Truthenne scheint nicht gut „Kirschenessen“ zu sein schien. Aber weit gefehlt! Gegen 18:50 Uhr startete sie den zweiten Ausbruchversuch. Der Wachhabende bearbeitet Vorgänge, als eine aufgeregte Verkehrsteilnehmerin an der Wache „Sturm“ klingelt. Ihre Mitteilung: „Da läuft eine Ente auf der Straße herum!“ Die Feststellungen der Polizei vor Ort ergaben dass der Fahrzeugverkehr ist zum Erliegen gekommen war. Die Autos standen teilweise quer auf der Fahrbahn. Ratlos, aber schweigsam schauten die Autofahrer einer Truthenne hinterher, die gerade bergaufwärts Richtung Koblenzer Straße unterwegs war. Augenscheinlich verkehrsgewöhnt benutze sie die richtige Fahrbahnseite und hatte offensichtlich das Rundumgeschehen gut im Blickfeld. Die Beamten legten erneut Schutzausstattung an, um gegen den gefährlichen Ausbrecher vorzugehen. Unterstützung bekamen sie von einem vogelkundigen Passanten, der eh‘ gerade sein Fahrzeug auf der Straße stehen lassen musste. Als die Beamten die Decke über die Henne geworfen hatten, packte dieser mit geübtem Griff den Ausreißer. Zurück ging es ins` Polizeigewahrsam. Da allerdings der Fluchtweg der Henne nicht zu ergründen war, wurde die Truthenne bei einem Nachbarn der Polizeiwache in einen ehemaligen Hundezwinger mit Grünanlage und überdachter Behausung eingesperrt – first class! Jetzt hoffen die Beamten, dass der gewiefte Ausbrecher keine Ausbruchmöglichkeit mehr findet.