Tödlicher Abschluß eines fröhlichen Abends

PEENEMÜNDE – Ein fröhlicher Dienstagabend endet mit tödlichem Ausklang –

Eine fröhliche Geschichte, ein, zwar teilweise regnerischer aber dennoch unterhaltsamer und fröhlicher Dienstag nimmt kurz vor Mitternacht ein tragisches Ende. Ein Mann ertrinkt zwischen Kaimauer und Schiffswand. Begonnen hatte der Tag mit einem Kennenlernfrühstück. Das zweite Peenemünder Hafenfest am Mittwoch stand an. Seit Montag war der Aufbau, die Grundordnung angesagt. Zum Nachmittag war Jonny Winters aus Kircheib mit seiner Rock n Roll „Elvis Gala“ für den Nachmittag und Abend angesagt. Er war mit seiner Managerin Irma Stanton und dem Journalisten Wolfgang Wachow am Montag angereist. Dienstagabend saßen Organisatoren und einige Akteure im Gastraum der „Taucher II“. Jonny hatte seine Gitarre ausgepackt und griff in die Saiten. Ein ehemaliger DDR Schlagersänger gesellte sich hinzu und oben am Kai saßen und standen am Fischstand vor der Taucher II Mitarbeiter der Organisationsteams und Standbetreiber für den Flohmarkt. Der Mittwoch würde anstrengend werden und so verabschiedete sich einer nach dem anderen. Viele übernachteten im Hotel, einige im Taucher II, in den ehemaligen Matrosenkojen. So auch ein Flohmarktbetreiber. Der Mann stand am Laufsteg der vom Taucher II führte, als Wachow, Stanton und Winters sich anschickten das Schiff zu verlassen. Als Wachow den Steg betrat ging er nach rechts weg, am Fischstand vorbei. Wachow sah noch gerade wie er zwischen den beiden Räucheröfen in Richtung Schiff ging. Wachow war keine drei Schritte in Richtung Auto nach links gegangen, Winters und Stanton schickten sich gerade an den Steg zu verlassen, als ein lautes Platschen zu hören war. Sofort hörte man den Ruf „Mann über Bord“. Winters und Wachow rannten dorthin wo gerade der Mann verschwunden war. Nichts, keine Person mehr zu sehen. Vom Bug des Schiffes kamen Mannschaftsmitglieder mit geschlauften Stangen angelaufen. Taschenlampen leuchteten auf, die Lichtkegel glitten über das brackige Wasser zwischen Schiff und Kaimauer, suchten nach der Person. An der Stelle hinter den Räucheröfen war das Wasser noch aufgewühlt, das grünlich schimmernde Brackwasser weggedrückt, aber keine Person mehr zu sehen. Fragende Rufe blieben unbeantwortet. Ein Helfer sprang noch auf die Abkantung am Schiffsrumpf um etwas dichter an die Wasseroberfläche zu kommen. Plötzlich aufgeregtes Rufen. Einer der Männer wollte kurz eine, aus dem Wasser auftauchende, Hand gesehen haben. Doch niemand griff nach der Stange, die dorthin gereicht wurde. An der vermeintlichen Stelle, an der die Person ins Wasser fiel, begann es zu Blubbern. Für Sekunden stiegen Luftblasen auf. Unmittelbar nach geschehen hatten hatte Irma Stanton ihr Handy rüber gereicht und einer der Mitarbeiter wählte 112. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis die Person auf der anderen Seite glaubte was ihr kurz vor 23.30 Uhr erzählt wurde. Die Ortsangabe musste mehrfach wiederholt werden und auch der Hilferuf nach Feuerwehr, Notarzt und Rettungstaucher. Drei Minuten später klingelte das Handy und von der anderen Seite wurde nochmals nach der Ernsthaftigkeit der Situation nachgefragt. Dann lief es recht schnell bis das erste Feuerwehrfahrzeug der Feuerwehr Peenemünde eintraf. Kurz darauf stand die Polizei vor Ort, die Feuerwehr aus Karlshagen rückte an, die Wasserschutzpolizei und auch Rettungspersonal mit Notarzt. Auch die Versuche dieser Kräfte, die Person zu finden blieben erfolglos. Am Kai und Schiff war es noch relativ hell, doch zwischen Kai und Schiffsrumpf war durch die Dunkelheit die Sicht stark eingeschränkt. Aus Greifswald wurden Taucher angefordert, die gegen 3.30 Uhr ankamen. Dann ging alles recht schnell. Der Taucher fand den Mann an der Stelle, an der er ins Wasser gefallen war, am Schiffsrumpf. Warum der Mann letztlich ins Wasser stürzte bleibt eine Vermutung. Die Unglücksstelle liegt genau gegenüber der Eingangsluke zu den Schiffskabinen. Am nächsten Morgen erinnerte nichts mehr an die nächtliche Aktion. Die Schau musste weitergehen, das Hafenfest seinen Lauf nehmen. Tausende Besucher passierten am Mittwoch die Stelle an der in der Nacht ein Mensch sein Leben verlor. Auch für Jonny Winters lief am Mittwoch das Leben weiter und über 2.000 Menschen jubelten ihm zu. (wwa) Fotos: Wachow

Mit einem gemütlichen Frühstück begann der Tag – setzte sich am Abend in froher Runde fort

es wurde gespielt, gesungen und gelacht

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Jonny Winters spielte auf der Gitarre — und kurz nach 23 Uhr war es schlagartig mit der Fröhlichkeit vorbei

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Am nächsten Morgen

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