Tag der offenen Tür an der IGS Horhausen
HORHAUSEN – IGS Horhausen…..eine Schule schreibt Erfolgsgeschichte –
Ein eiskalter aber sonniger Samstagmorgen. Der Parkplatz vor der Schule ist schon gerammelt voll.Am Straßenrand ein Schülerlotse. Er lässt ein paar Besucher über die Straße. Offenbar ist das hier von Nöten, denn hinter den Fußgängern rauscht ein dunkler Passat mitmindestens der doppelten Geschwindigkeit, als vorgeschriebenen, in Richtung Ortsmitte. Auf der Treppe zum Schulgebäude drückt mir Tobias einen gelben Zettel in die Hand.
So zu sagen einen Fahrplan: „Wo finde ich was“ oder je nach Farbe, „zu welcher Führung möchte ich“. Tobias ist einer der Schüler der „Helfenden Hand“, die überall im Haus zu finden sind. Mit Führung ist es erst mal noch nichts, denn die Eingangshalle ist überfüllt und Eingang stehen die Besucher schon Schlange. Nach Beginn der ersten Führung ändert sich das und der Klavierspieler im Foyer wird sichtbar. Ein junger Pianist aus der Oberstufe, der hier Musikalisches zu Gehör bringt. Ich steuere die Kantine an. Dort läuft die Bewirtung gerade an. Der Elternbeirat ist hier in Aktion. Es werden Waffeln gebacken und Brote geschmiert.
An einem Tisch treffe ich den Bürgermeister Josef Zolk und Schulleiter Norbert Schmalen. Beide strahlen um die Wette. Das Haus ist voll und wie es aussieht, werden mehr Eltern ihren Nachwuchs anmelden als die Schule verkraften kann. Da wird wohl wieder ein Losverfahren anstehen?! Bevorzugt werden Kinder aus der Verbandsgemeinde Flammersfeld, die der Schulträger ist. Über 700 Schüler besuchen die IGS, in der drei Schulformen angeboten werden. Abschluss der Hauptschule, Realschulabschluss und seit einem Jahr das Abitur in der gymnasialen Oberstufe. Bürgermeister Zolk freut sich schon auf die erste Abiturfeier im Jahr 2013.Er erinnert sich, dass es nicht immer so positiv ausgesehen hat. Die, als Hauptschule geplante, heutige IGS war in der Verbandsgemeinde wenig geliebt. Wurden da doch viele schwierige Schüler unterrichtet, die weder die Empfehlung zum Gymnasium noch zur Realschule hatten. Viele besorgte Eltern schickten ihre Kinder in weit entfernte Schulen mit besserem Ruf. Das änderte sich schlagartig, als in Horhausen auch der qualifizierte
n Sekundarabschluss erreicht werden konnte. Außerdem sickerte so langsam durch, was diese Schule so alles zu bieten hatt.Schüleraustausch, Skifreizeit, Europäischer Computerführerschein und Keyboardunterricht, um mal so einiges zu nennen. Wichtig für manche Kinder ist auch die lange Offenhaltung der Schullaufbahnentscheidung. Das hilft vor allem den Schülern, die etwas später durchstarten. Ich starte jetzt, nachdem der erste Schwung Besucher in den oberen Etagenverschwunden ist, mal durchs Haus. Im Lehrerzimmer ist ein Vortrag für interessierte Eltern. Hätte ich Kinder im fraglichen Alter, wäre ich von dem Konzept der Schule hundertprozentig überzeugt. Meine Kinder waren auf der Montessorie Schule in Köln. Eine Angebotsschule die es in der Regel nur in großen Städten gibt. Das Prinzip von Maria Montessorie: „Hilf mir es selbst zu tun“, wird auch in der IGS Horhausen täglich praktiziert. Meine Enkelin ist seit einem Jahr in Neuwied auf der IGS. Auch dort gab es ein Wahlverfahren und nur 120 Kinder konnten aufgenommen werden. Den Schnupperkindern machte der Besuchertag offensichtlich viel Spaß.
Sie durften an vielen Dingen teilnehmen. So zum Beispiel am Pizzagesichter backen, töpfern, Lesezeichen basteln, um nur ein paar Dinge zu nennen. In Physik, Chemie und Bioraum werden Versuche vorgeführt und es darf auch mitgemacht werden. Im Gang treffe ich ein paar Mitarbeiter der Schülerfirma. Sie verkaufen selbstgefertigteHaushaltsgegenstände aus Holz. Leider ist der Absatz momentan bescheiden, da Weihnachten vorbei ist. Der Lohn, der an die Mitarbeiter der Schülerfirma am Ende des Jahres ausgezahlt wird, ist dementsprechend überschaubar. Am Ende vom Gang, an dem sich der Raum befindet in sich der Kunstleistungskurs der Oberstufe befindet, finde ich Daniel de Wolfe bei der Arbeit.
Ein junger Künstler dessen Bleistiftzeichnungen ich schon im Gang bewunderte. Hier arbeitet er an einem großformatigen Werk in Acryl. Verschiedene außergewöhnliche Bilder hängen überall in den Gängen. Jetzt fällt mein Blick auf eine Tür, auf dem Streitschlichter steht. Leider ist die Tür verschlossen. Heute gibt es nichts zu schlichten. Ich hätte gern mehr über das Streitschlichterkonzept gewusst. Unter denStreitschlichtakteuren sehe ich den Namen Karina B. Karina, die kenn ich, die wohnt in meiner Nachbarschaft. Ich werde sie die Tage mal drauf ansprechen. Vielleicht, wenn ich am Donnerstag in der Turnhalle dem Leistungskurs Sport zuschaue, denn die Jungs haben mich neugierig gemacht. Den Sinnesparcours der 5.1 und 7.4 habe ich dann aber nicht ausprobiert, denn mit Schnupfen macht das Riechen keinen Spaß.
Wieder unten im Foyer gelingt es mir Herrn Fischer an seinem Infostand zu fotografieren. Er gibt unermüdlich Auskunft und verteilte fleißig Prospekte. Eines dieser Informationsblätter hat auch Harald Berndt in der Hand, der mit seiner Frau und den beiden kleinwüchsigen Adoptivkindern zwischen den Besuchern steht. Er wohnt in Oberhonnefeld und es ist den beiden fröhlichen Mädels zu wünschen, dass sie in Horhausen eine glückliche Schulzeit verleben können.
Nächste Woche steht erst einmal die Anmeldung an. Im Schulbüro wartet auf Frau Kahlscheid nächste Woche viel Arbeit. Wie es aussieht war der „Tag der offenen Tür“ ein voller Erfolg und wird viele Eltern dazu bewegen, ihre Sprösslinge an der IGS Horhausen anzumelden.
(mabe) Fotos: Becker