Schunkelpitter – Peter Lipka feiert in Bad Honnef 20jähriges Bühnenjubiläum

Der Kölner Stimmungssänger „Schunkelpitter“, Peter Lipka, feiert am Samstag, 25. Juni in Bad Honnef sein 20jähriges Bühnenjubiläum. Im nachfolgenden Interview lernen sie die norddeutsche Stimmungskanone aus dem Kölner Karneval noch besser kennen.
Redaktion: Mit dem „Schunkelpitter“ eroberte ein Norddeutscher den rheinischen Karneval. Wie kam es zu der Liebe zum rheinischen Karneval?
Schunkelpitter: Geboren wurde ich in Krummesse bei Lübeck. Am Rosenmontag habe ich als Schüler immer den Unterricht geschwänzt, um die Kölner Rosenmontagszug im TV zu sehen. Mein großer Schwarm war Marie-Luise Nikuta. Ich hatte alle Platten und kannte alle Lieder auswendig. Nach der Scheidung meiner Eltern kam ich mit zwölf ins Rheinland – nach Niederkassel. Zunächst verdiente ich meine Brötchen als Chemiearbeiter bei Hüls in Lülsdorf. Dann stieg ich auf die Landwirtschaft um und zog nach Eitorf. Andere haben in der Badewanne gesungen, ich hab auf dem Trecker Karnevalslieder geschmettert. Ich hatte immer eine große Musikanlage auf dem Traktor. Bei einer Musikveranstaltung in Eitorf habe ich 1991 nach dem Mikrophon gegriffen und einige Karnevalssongs gesungen. Der Talentsucher Herbert Zimmermann sah mich und lud mich zu einer Veranstaltung in den Gürzenich ein.
Redaktion: Sie wurden mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Wofür?
Schunkelpitter: Für über 300 Benefizveranstaltungen! Das war 2007. Das waren Veranstaltungen für bedürftige Kinder, Kindergärten und Familien in Not. Die Veranstaltungen waren hauptsächlich im südlichen NRW und im Westerwald. Ich kann mich noch an einen spektakulären Fall erinnern, für den wir gespendet haben: bei einer Familie mit sieben Kindern wurde die Mutter schwerkrank.
Redaktion: Sie sagen stolz: „Mit der Kölschen Katti kam der Erfolg zurück!“ Warum?
Schunkelpitter: Ich hatte vor drei Jahren einen schweren Autounfall in Weyerbusch. Eine Autofahrerin hatte mir die Vorfahrt genommen und fuhr in die Fahrerseite. Ich war mehrere Wochen ans Bett gefesselt, musste Operationen über mich ergehen lassen. Eine Zwangspause also. Zu meiner damaligen Band „Schunkelpitter met Fründe“ kam eine Sängerin dazu: Die Kölsche Katti! Aus verschiedenen Gründen wurde die Band dann aufgelöst und wir entschlossen und das Stimmungsduo „Schunkelpitter und Kölsche Katti“ zu gründen. Der Erfolg gibt uns recht: wir haben beim Närrischen Oskar den fünften Platz belegt. In der Deutschen Schlagerhitparade im TV sind wir aktuell mit „Schatzi, schenk mir ein Foto“ auf Platz 1! Wir haben mit Andreas Melzer und seinem Tonstudio AMPM in Wiehl-Drabender Höhe einen hervorragenden Produzent und Musiker gefunden.
Redaktion: Die Förderung des musikalischen und karnevalistischen Nachwuchses liegt Ihnen besonders am Herzen. Wie kommt das?
Schunkelpitter: Es ist schwer, bei großen Karnevalsvereinen ins Programm zu kommen. Die nehmen meistens nur Brings, Bläck Fööss und so weiter. Dabei gibt es unheimlich viele, sehr gute Leute, die es verdient haben, das Publikum zu unterhalten. Ich habe neulich zum Beispiel einen fünfjährigen Büttenredner gesehen, bei dem können sich viele eine Scheibe abschneiden. So mache ich selbst beziehungsweise mit der KG Isenburger Köln-Holweide Vorstellabende (02.07. Köln-Holweide, 04.09. Kircheib (Kreis Altenkirchen) und stelle dort die Talente vor.
Redaktion: Was planen sie für die Zukunft?
Schunkelpitter: Wir haben zum Jubiliäum „20 Jahre Schunkelpitter“ zwei Alben aufgenommen und auf den Markt gebracht: Die Schlager-CD mit elf Titeln, die Karneval-CD mit 15 Liedern. Wir hoffen, dass die CDs gut ankommen. Dann starten wir richtig durch. Wir sind bei jeder Menge Veranstaltungen in Köln, rund um Köln und bundesweit dabei. Wir sind stolz darauf, im Olympiapark in München auftreten zu können. Neben Bayern sind wir in Wien, Flensburg und Luxemburg unterwegs. Ich werde in RTL-Spielfilmen mitmachen. Bei der Wahl zum „Närrischen Oskar“ sind wir auch wieder am Start.