ROMMERSDORF – In der Abtei Jahrhunderte überbrückt – Johannisweinsegen der Prämonstratenser nimmt ganze Region in den Blick
ROMMERSDORF – In der Abtei Jahrhunderte überbrückt – Johannisweinsegen der Prämonstratenser nimmt ganze Region in den Blick
Mit ihrer traditionellen Segensfeier des Johannisweines am „dritten Weihnachtstag“ in der ehemaligen Abtei Rommersdorf haben die Prämonstratenser bewusst die jahrhundertealte Geschichte der Abtei in den aktuellen Kontext gestellt: Der Segen von Wein sei nicht allein etwas für Weinfreunde, sondern für alle, die sich von Mühen und Leid betroffen sehen. Denn der Weg der Trauben über ihr Zerquetschen hin zum Reifen des Saftes zu einem hochwertigen Genussmittel zeige den Weg, den Jesus den Menschen anbiete: Hinter Mühen und Leid stehe auf dem Weg des Gottessohnes Leben, Licht und Auferstehung. Mit diesem Blick sei der Termin „zwischen den Jahren“ genau richtig für den Übergang in ein neues Jahr. Das sahen auch die zahlreichen Teilnehmenden so, die sichtlich bewegt und mit gesegnetem Wein den Abteihügel wieder verlassen konnten.
Die in der weiteren Umgebung der Abtei lebenden Tertiaren des Prämonstratenserordens haben seit vielen Jahren eine alte Tradition der Abtei erneuert, die auf den Patron der Abtei, den Evangelisten Johannes, zurückgeht. Ihn rettete sein Segen über vergiftetem Wein das Leben. In Erinnerung an diese Legende führte die Abtei den „Johanneskelch“ im Konventswappen, das im großen Speisesaal an der Decke angebracht ist. Der Segen ist damit auch ein die ganze Region in den Blick nehmender Brauch, da die Abtei bis zu ihrer Zwangsauflösung 1803 die katholische Seelsorge in der weiteren Umgebung in Andernach, Neuwied, Irlich, Heimbach-Weis, Gladbach und auch weiter weg in der Eifel und im hessischen Wetzlar wahrnahm und Arbeitgeber und Schutz war. Wein, auch aus eigenen Weingärten, spielte zudem immer eine große Rolle im Wirtschaften der Abtei und für den Gottesdienst. Der Segen ist damit ein Stück Heimat des Neuwieder Raumes. Die festlichen Lieder begleitete Trompetensolist Johannes Hachemer. Foto: Prämonstratenser-Tertiaren






















