RHEINLAND-PFALZ – Die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe brauchen nach fast 50 Monaten endlich mehr Geld.

RHEINLAND-PFALZ – Die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe brauchen nach fast 50 Monaten endlich mehr Geld. Drohen jetzt auch noch Streiks für Haustarife? Unerträglicher Zustand für die Beschäftigten der Branche.

„Die Beschäftigten des privaten Omnibusgewerbe in Rheinland-Pfalz kochen vor Wut und Empörung. Seit fast 50 Monaten gab es für sie keine tarifvertragliche Lohnerhöhung mehr.

Während inflationsbedingt in allen Gesellschaftsbereichen Lohnsteigerungen im zweistelligen Prozentbereich bei den Beschäftigten ankamen, haben fast alle Kolleginnen und Kollegen im privaten Omnibusgewerbe in Rheinland-Pfalz bis heute keinen Cent Lohnerhöhung bekommen“, so der ver.di Verhandlungsführer Marko Bärschneider am Freitag in Mainz.

Das skandalöse an diesem unerträglichen Zustand ist, dass es infolge monatelanger Streiks im Zeitraum Januar 2024 bis Juli 2024 in diesem Bereich zunächst zu einer Lösung mit dem Arbeitgeberverband VAV kam. Der VAV-Verband hatte jedoch die Umsetzung des Ergebnisses an die Beschäftigten verweigert, weil aus Sicht des VAV zusätzliche öffentliche finanzielle Mittel notwendig seien.

Da der VAV sich geweigert hat, die vereinbarte Lohnsteigerung umzusetzen, hat ver.di  die Tarifpartnerschaft mit dem VAV aufgekündigt und festgestellt, dass mit dem aktuellen Lohn von 17,20 € pro Stunde (damit bis zu 3 € weniger Stundenlohn als im Vergleich zu den angrenzenden Bundesländern), Lohndumping im Ausschreibungswettbewerb in Rheinland-Pfalz stattfindet. Ein unerträglicher Zustand für die Beschäftigten. Um den entgegenzuwirken, wurde das Rheinland-Pfälzische Landestariftreuegesetz geschaffen, damit solches Lohndumping verhindert wird. Daher hatte ver.di beim zuständigen Ministerium für Arbeit und Soziales ein Antrag auf Entfernung dieses VAV-Tarifvertrages gestellt sowie eine tarifvertragliche Lösung gemeinsam mit dem kommunalen Arbeitgeberverband dort eingebracht.

Der zuständige Beirat hat über beide Anträge bereits im Juli 2025 eine mehrheitliche positive Empfehlung, die von ver.di ausdrücklich unterstützt wird, ausgesprochen-. eine Entscheidung des zuständigen Arbeitsministeriums steht noch aus.

Mittlerweile haben einzelne Unternehmen in Rheinland-Pfalz ihren Beschäftigten eine Lohnerhöhung gewährt, während allerdings die meisten Kolleginnen und Kollegen keinen Cent erhalten haben. Dies verschärft die aktuelle Situation derart, dass die Kolleginnen und Kollegen nunmehr in ihren Betrieben diskutieren, wie wir über Streikmaßnahmen bei Haustarifverhandlungen druck aufbauen werden. Die Deutsche Bahn wie auch die Transdev, als größte private Busunternehmen in Rheinland-Pfalz, haben solche Haustarifverhandlungen mit ver.di bislang kategorisch abgelehnt, sodass nunmehr Streiks in diesen Bereichen drohen. Eine schnelle Lösung des Konfliktes ist nicht in Sicht-. dieser könnte noch über viele Monate andauern.

Außerdem droht gerade eine massive Abwanderungswelle der Busfahrerinnen und Busfahrer in die benachbarten Bundesländer, in welchen zwischen 3€ und mehr an Stundenlohn bezahlt wird.

Die Not der Beschäftigten ist derart gestiegen, dass sie am Ende des Monats nicht mehr wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen und den Kühlschrank für ihre Familie vollmachen können.

„Über diese Sorgen und Nöte wollen die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in direkte Gespräche mit verantwortlichen Landespolitikerinnen und -politikern gehen-. deswegen wird ver.di solche Gesprächstermine zeitnah initiieren“ erklärt der Landesbezirksleiter von ver.di Michael Blug.

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