REGION – Der Wahlkrimi der letzten Wochen ist vorbei, der neue beginnt

REGION – Der Wahlkrimi der letzten Wochen ist vorbei, der neue beginnt

Der Wahlkrimi der letzten Wochen ist vorbei, wobei allerdings momentan noch mal alles wieder drin ist. Wenn Laschet Freund Lindner die Grünen überzeugen kann, dass man, wenn man der CDU auf Finger sieht, mehr erreichen kann, könnte es doch für Schwarz/Gelb/Grün reichen. Gewonnen hat zwar Scholz, aber eben nur hauchdünn. Am Samstag in der Neuwieder City wurde noch mal an allen Ständen gekämpft. Blaue Ballons, ganz rote Feuerzeuge, schwarze sowie rote Bleistifte verteilt. Die Partei mit den gelben Fähnchen fehlte allerdings. Beim Europatreffen standen sie dann alle zusammen. Die Platzhirsche Rüddel und Diedenhoven, die nun beide die Fahrkarte nach Berlin haben, genau wie ihre heimischen Kollegen von AFD und FDP, die sich das Schild MdB anheften dürfen.

Schlussendlich war jedoch Erwin Rüddel der Gewinner. Diedenhoven, der sehr knapp unterlag, wird über die Landesliste nach Berlin reisen. Ansonsten sah es am Sonntagabend für die Erfolgsgewohnten Christdemokraten vor allem in der Stadt Neuwied bitter aus. War eigentlich zu erwarten, nach den umstrittenen Steuererhöhungen im Frühjahr. In der Deichstadt haben ihnen die Wähler das nicht verziehen. Die Wahlbeteiligung in Neuwied war recht hoch und der Absturz der CDU teilweise kein Grund zur Freude im Stadtrat.

In Neuwied war diesmal SPD sehr erfolgreich. Das bei einer Wahlbeteiligung von 76% mit recht erfreulichen 30%, was nicht zuletzt am 26jährigen Martin Diedenhoven lag, auf den die Hoffnungen der Sozialdemokraten lagen. Mit 26,8% liegt die CDU dahinter, was dem beliebten Zugpferd Erwin Rüddel zu verdanken ist, der sich unermüdlich in Berlin und vor Ort um das Wohl der Menschen in seinem Wahlkreis bemüht. Dritte Kraft wurde die FDP mit 11,5 %. Die Grünen behaupten sich mit 10,5 %, während die AFD sich mit 9,7 % und die linken mit 3% nach dem harten Wahlkampf mehr erwartet hätten.

Die Pappschilder sind wieder eingemottet und die Rosen verteilt. Nun bleibt die Frage: Wer wird Kanzler? Gar nicht so einfach zu beantworten. Nun haben wir, egal was wir gewählt haben, in 16 Jahren, immer Frau Merkel bekommen. 75 % der Bundesbürger haben sich diesmal nicht für die CDU entschieden und wollten einen Wechsel. Ob der gelingt, steht aber auch nach der Wahl erst mal nicht fest. Es bleibt weiter spannend. (mabe) Fotos: Marlies Becker

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