
MAINZ – „Feuerwehren schließen – das wird teuer und gefährdet die Sicherheit!“ –

In einem Gespräch mit Landesfeuerwehrverband informierte sich MdL Michael Wäschenbach über die aktuelle Diskussion hinsichtlich des Prüfberichtes des Landesrechnungshofes, der nicht nur bei den Feuerwehren im Land Ärger hervorruft: „Bei uns löst die Empfehlung, Gelder durch das Schließen kleiner Feuerwehreinheiten zu sparen, heftiges Kopfschütteln aus“, so der Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz. „Scheinbar versteht man den Sinn und Zweck von kleinen Ortsfeuerwehren nicht.“ MdL Wäschenbach und MdL Dr. Enders, beide auch Ortsbürgermeister ihrer Kommunen, verstehen die Verärgerung des Verbandes, denn ihnen ist die Bedeutung der kleinen Ortswehren auch als Rückgrat funktionierender ehrenamtsgeprägter Dorfgemeinschaften täglich präsent. Im Zuge der demographischen Entwicklung seien zwar neue Überlegungen zum Fortbestand der Feuerwehren notwendig, eine Geldeinsparung durch die einfache Schließung sei jedoch der falsche Weg des Landes. Der Landesfeuerwehrverband betonte, dass durch die aktuelle Struktur der Feuerwehren in Rheinland-Pfalz zum Schutz der Bevölkerung jede Wehr in der Regel innerhalb von acht Minuten wirksame Hilfe einleisten könne.

Aber: „Bereits heute haben wir teilweise Probleme, in der Tagesalarmbereitschaft genügend Personal in den Einsatz zu bringen.“ Mittel zur Abhilfe: „Am Tage werden oft mehrere Einheiten parallel alarmiert, um das benötigte Personal in den Einsatz zu bringen.“ Würde man die kleinen Ortsfeuerwehren schließen und die Einsätze auf die größeren Stützpunktfeuerwehren umlegen, werde hier die Häufigkeit an Einsätzen zunehmen. Das Problem: Auch in den Stützpunktfeuerwehren sind weit überwiegend ehrenamtliche Feuerwehrangehörige tätig. „Durch vermehrte Einsatzzahlen kommt es dann hier zu Schwierigkeiten mit den Arbeitgebern. Das ist teilweise heute schon an manchen Orten der Fall und strapaziert so die Feuerwehrleute und deren Arbeitgeber durch den Ausfall der Arbeitskraft. Dies belastet letzten Endes auch die Familien der Betroffenen immer mehr.“ Die ersten Erfahrungen zeigen, so ein Vertreter des Landesfeuerwehrverbandes, bereits: Immer mehr Ehrenamtliche können die steigenden Belastungen kaum noch tragen. „Wenn die Familie noch mehr zu kurz kommt und der Arbeitgeber mehr und mehr die Stirn runzelt, bröckelt das Engagement für die Feuerwehren zwangsweise. Und das in einer Zeit, in der viel davon gesprochen wird, dass man das Ehrenamt attraktiver gestalten und stärker stützen müsse.“ Und auf die Zerstörung der in vielen Orten gewachsenen Strukturen durch die oft letzte verbliebene Institution vor Ort sowie den Verlust der Kultur des freiwilligen Einsatzes für die Mitmenschen im Heimatort sei man dabei noch gar nicht zu sprechen gekommen. Der Feuerwehrverband sieht gravierende Probleme. „Die kommen die Träger der Feuerwehren am Ende wesentlich teurer als die jetzt empfohlene Schließung von Ortswehren. Wer jetzt kurzfristig durch eine Schließung Geld spart, hat das Ehrenamt an dieser Stelle langfristig verloren und kommt nicht umhin Hauptamtliche einzustellen.“ Ein Löschzug rund um die Uhr hauptamtlich vorzuhalten kostet den kommunalen Aufgabenträger jedes Jahr rund 4,5 Millionen Euro an Personalkosten. Fotos: Wachow2/Becker1