NEUWIED – Einheitliche Regelung bei Marktplatz-Toilette: Stadt reagiert auf Kritik
NEUWIED – Einheitliche Regelung bei Marktplatz-Toilette: Stadt reagiert auf Kritik
Die Diskussion um die Gebührenregelung der neuen öffentlichen Toilettenanlage auf dem Marktplatz Neuwied hat zu einer Anpassung geführt: Künftig gilt eine einheitliche Zugangslösung für alle Nutzerinnen und Nutzer. Damit reagiert die Stadtverwaltung auf die Kritik aus Politik und Bürgerschaft, die in den vergangenen Wochen für große Aufmerksamkeit gesorgt hatte.
Bislang war das Urinal kostenfrei nutzbar, während für die Unisex-Toilettenkabine eine Gebühr von 50 Cent erhoben wurde. Diese Regelung hatte in der Öffentlichkeit eine lebhafte Debatte ausgelöst, weil Frauen faktisch für ihre Notdurft zahlen mussten, Männer hingegen nicht. Die Stadtverwaltung hat nun entschieden, auch das Pissoir mit einer Bezahlschranke auszustatten. Damit soll künftig eine gleichberechtigte Nutzung gewährleistet sein.
Die SPD-Stadtratsfraktion und der SPD-Stadtverband Neuwied begrüßen die Entscheidung der Stadtverwaltung.
Lana Horstmann, SPD-Landtagsabgeordnete und ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gleichstellung und Frauen des Landtags Rheinland-Pfalz, würdigt die sachliche und lösungsorientierte Reaktion: „Gleichstellung ist keine Frage von Symbolik, sondern von Fairness im Alltag. Es ist gut, wenn Verwaltung und Politik auf Kritik hören und nachvollziehbare Lösungen finden. Die Diskussion hat gezeigt, dass Fortschritt oft in den kleinen Dingen des Alltags beginnt. Wir freuen uns, dass die Gleichstellungsbeauftragte unsere Haltung in der Frage der Toilettennutzung bestätigt hat.“
Auch Katrin Schulz, Geschäftsführerin des SPD-Ortsvereins Neuwied-Stadtmitte und Irlich, zeigt sich erfreut über die Anpassung, sieht aber weiteren Handlungsbedarf: „Ich freue mich, dass nun Gleichberechtigung hergestellt ist und Männer wie Frauen dieselben Bedingungen haben. Eine kostenfreie Lösung für alle wäre für mich jedoch die fairste Variante gewesen. Trotzdem ist es positiv, dass die Stadt reagiert hat und nun ein einheitlicher Zugang gilt.“
Der SPD-Stadtverband wertet die Entscheidung als Beleg dafür, dass politische Diskussion und bürgerschaftliches Engagement Wirkung entfalten. Gleichstellung beginne im Alltag, so die Neuwieder Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, und müsse stets mitgedacht werden – auch bei den scheinbar kleinen Themen wie der Nutzung öffentlicher Toiletten.