Nach sieben Jahren Pause wieder Gäste aus Muku/Kongo

ALTENKIRCHEN – Große Freude im Kirchenkreis – Nach sieben Jahren Pause wieder Gäste aus Muku/Kongo –

Nach sieben Jahren Pause trafen nun im Kirchenkreis Altenkirchen endlich wieder Gäste aus der Partnerkirche Muku (Kongo) ein. Mit eintägiger Verspätung und leicht erschöpft von einer mehr als 40stündigen Reise wurden sie in Betzdorf willkommen geheißen. Die schwierigen politischen Verhältnisse und teils kriegerischen Auseinandersetzungen in diesem afrikanischen Land hatten die ansonsten zweijährigen Austausche seit 2003 unmöglich gemacht. Seit 13 Jahren konnte keine Delegation von hier aus mehr nach Afrika starten. Die Freude über die Möglichkeit des erneuten Austausches mit den Partnern ist auch deshalb so groß, weil in diesem Jahr ein Partnerschaftsjubiläum gefeiert werden kann: Seit 30 Jahren bestehen die gegenseitigen Kontakte. Für vier Wochen werden Superintendent Ngombera Rugombosa, der ehemalige Superintendent Bisimwa Nkunzi und Pfarrer Byumanine Bisimwa im Kirchenkreis, in Gemeinden und Gruppen unterwegs sein. Die Lehrerin Nabintu Barhazigirandi, die auch zur Delegation gehören sollte, musste hingegen zu Hause bleiben. Ihr wurde das Einreisevisum verweigert, die Gründe dafür vermutet der Kreismissionsausschuss im jungen Alter (unter 30). Die Problematik, dass häufig jüngere Partnerschaftsgäste kein Einreise-Visum erhalten, wurde bereits in der Herbstsynode des Kirchenkreises erörtert. Die Landeskirche wurde gebeten, sich politisch dafür einzusetzen, dass es auch künftig möglich sein muss, dass der Austausch mit jüngeren Menschen möglich gemacht wird. Carola Dierig, Vorsitzende des Missionsausschusses des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen unterstrich beim Begrüßungsempfang in Betzdorf, dass gegenseitige Besuche das Lebenselixier jeder Partnerschaft seien. „Unser schriftlicher Austausch ist zwar nie abgerissen, aber Geschriebenes kann die Lebensumstände nicht so darstellen wie Erzähltes“. Dankbar ist sie, dass es wieder viele Menschen im Kirchenkreis gibt, die die Gäste beherbergen, sie bei ihren Unternehmungen begleiten oder auch Übersetzungsdienste leisten. Die Partnerschaftssprache Französisch mache eine schnelle Verständigung nicht einfach und erfordere oftmals Hilfsdienste. Superintendentin Andrea Aufderheide erinnerte in ihren Begrüßungsworten an die Anfänge der Partnerschaft unter Superintendent Rudolf Steege (Daaden) und dankte den Mitgliedern des Ausschusses für das Engagement und die Planungsarbeit, die eine erfolgreiche Zusammenarbeit sicherstelle. In einer Andacht stellte sie die Jahreslosung in den Mittelpunkt der Betrachtung zur Partnerschaft „Ohne das Vertrauen zu und die Zusage von Gott kann eine solche Beziehung nicht gelingen“, hob sie darin hervor. Superintendent Ngombera Rugembosa, der für die Muku-Delegation sprach, danke für die Einladung in den Kirchenkreis. Er übermittelte Grüße aus seinem Kirchenkreis, vor allem auch von den Menschen, die im Zuge des Partnerschafts-Austausches persönliche Kontakte geknüpft haben. Die Gäste aus dem Kongo sind während der ersten Halbzeit ihres Besuches vorrangig im Oberkreis unterwegs. Danach feiern sie gemeinsam mit den evangelischen Christen im Kreis den Kreiskirchentag in Altenkirchen, wo sie im Gottesdienst mitwirken und beim nachmittäglichen Bühnenprogramm und an einem Stand in der Stadthalle allen Interessierten ihre Lebenswelt näher bringen möchten. Während der zweiten Besuchsphase im Unterkreis werden die Theologen  aus dem Kivu/Kongo mit ihren hiesigen Kollegen beim Pfarrkonvent zum Austausch treffen. Außerdem wollen die Mitglieder des Kreismissionsausschusses die gemeinsame Zeit mit den Gästen nutzen, um den bestehende Partnerschaftsvertrag  zu überarbeiten, um für die nächsten Jahre eine neue und zukunftsfähige Basis zu schaffen. Besuche bei verschiedensten kirchlichen Gruppen, Einblicke in soziale Projekte, aber auch ein Austausch mit Landrat Michael Lieber und Besichtigungen interessanter Ziele (Windkraftanlagen, Köln, landwirtschaftliche Betriebe u.a.) stehen auf dem vierwöchigen Programm. So hofft die Gästegruppe, dass sie mit vielen Menschen der Regionen ins Gespräch kommen wird. „Wir hoffen, dass durch den Besuch wieder so etwas wie Normalität in die Partnerschaft kommt, entstandene Wissenslücken gefüllt werden und sich viele Menschen vom ‚Virus Afrikanisismus‘ anstecken lassen“, hob Carola Dierig zum Besuchs-Auftakt hervor. PES.

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„Großer Bahnhof“ für die lang erwarteten Gäste des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen aus dem Partnerkirchenkreis Muku/Kongo. Superintendent Ngombera Rugombosa, der ehemalige Superintendent Bisimwa Nkunzi und Pfarrer Byumanine Bisimwa (Bildmitte) werden für vier Wochen im Kreis Altenkirchen sein. Ein herzliches Willkommen gab es auch von Carola Dierig (2.v.r), der Vorsitzenden des Kreismissionsausschusses, Superintendentin Andrea Aufderheide (dahinter), sowie den Mitgliedern des Kreismissionsausschusses, Altsuperintendent Rudolf Steege und Pfarrer Achim Dührkopp vom GMÖ.  Foto: Erhard Waßmuth.

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