Mitternachtsmette in Kloster Ehrenstein

EHRENSTEIN – Mitternachtsmette im Kloster Ehrenstein – Nahe der Mündung des Mehrbaches in die Wied liegt das Kloster Ehrenstein. Kirche, Kloster und Burgruine bilden eine Gesamtanlage, die meisterhaft in die enge Talsituation an der Schleife des Mehrbaches hineingefügt wurde. 1331 wird Ehrenstein zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1632 wurde sie von schwedischen Truppen weitgehend zerstört. Seitdem ist die Burg eine Ruine. Nicht aber die Klosterkirche, die wurde vor einigen Jahren aufwendig saniert und ist beliebt zum Heiraten. Im Kloster, das vom Orden Franziskanerinnen aus Waldbreitbach seit einigen Jahren bewirtschaftet wird, finden unter anderem besinnliche Seminare zur Weihnachtszeit statt. Einer dieser Seminar Dozenten, ein Karmelit aus dem Erzbistum Köln, zu dem Kloster Ehrenstein gehört, zelebrierte in diesem Jahr die Mitternachtsmette zu Heiligabend.

Eine alte Tradition in der Kirchengemeinde Trinitatis, die zum Pfarrverband Rheinischer Westerwald gehört, ist die Besonderheit, das lebensgroße Christkind aus der Krippe vom Altar nach dem Gottesdienst in einer Prozession wieder in den Stall gegenüber der mittelalterlichen Klosterkirche zu tragen. Zunächst aber werden zu diesem Weihnachtsabend die Glocken zur Christmette von zwei Männern per Hand geläutet. Während sich die junge Organistin auf der Empore mit den Noten beschäftigt, füllt sich das Gotteshaus mit Menschen der umliegenden Orte, die eine nächtliche Wanderung mit Stirnlampen durchs frühlingshaft warme Wiedtal gemacht haben und denen die mit Autos von weiter weg gekommen sind.

“Es werden von Jahr zu Jahr mehr”, stellt Schwester Therese bei dem,  an den Gottesdienst  anschließenden Umtrunk mit Tee und Punsch an der lebensgroßen Krippe fest. Wer um 22 Uhr nach Ehrenstein zur Messe kommt, hat keine Termine mehr und genießt die Ruhe und einzigartige Atmosphäre des Klosters im Mehrbachtal. Nachdem es in der Vergangenheit schon oft tiefverschneit zum Fest war, rieselte der Schnee in diesem Jahr nur leise in Weihnachtsliedern aus dem Lautsprecher. Bei sehr milden Temperaturen konnten sich die Krippenbesucher ohne kalte Ohren und Hände zu bekommen, vor dem Krippenstall ein frohes Fest wünschen. Die sehenswerte Weihnachtskrippe von Kloster Ehrenstein wird in den nächsten Wochen Ziel zahlreicher Besucher, vor allem mit Kindern sein. Am 6. Januar wird sie noch vervollständigt durch die heiligen drei Könige. Vielleicht ist bis dahin auch der Winter mit Schneeflocken angekommen, denn  im weißen Winterkleid sieht Kloster Ehrenstein besonders reizvoll aus. (mabe) Fotos: Becker