Haus Niedermühlen feiert 75jähriges Jubiläum
NIEDERMÜHLEN – Haus Niedermühlen feiert 75jähriges Jubiläum – Ein Geheimtipp ist das Haus Niedermühlen schon lange nicht mehr. Seit vielen Jahren kommen Vereine, Familienkreise und -gruppen oder Schulklassen jedes Jahr hierher, um in dem idyllisch gelegenen Haus direkt am Mehrbach ein paar nachhaltige Tage zu verbringen. Jetzt feierte das Haus Niedermühlen seinen 75. Geburtstag! Ab 1942 trafen sich unter Leitung von Rektor Hans Böhner sogenannte „Erntehelfer“, Mitglieder des ND aus dem Raum Köln. Erst nach 1945 ist die Mühle durch umfangreiche Um- und Ausbaumaßnahmen zu einer Begegnungs- und Weiterbildungsstätte geworden. Diese Entwicklung hält bis heute an, auch nachdem sich vor 47 Jahren der ND aus familiären und beruflichen Gründen zurückziehen musste. Nach vielen Gesprächen und Absprachen entstand durch den Rückzug die heutige Trägerschaft und besteht im 47. Jahr.
Rund 10.000 Übernachtungen verzeichnet das Haus Niedermühlen pro Jahr, eine stolze Zahl, wenn man bedenkt, dass das Haus, das einst eine ehemalige Wassermühle war, selbst im Asbacher Land lange Zeit relativ unbekannt war. Kamen in der Vergangenheit überwiegend Gruppen aus dem Kölner Raum hierher, haben heute immer mehr Schulklassen, Gruppen von Kirchengemeinden oder Vereinen aus der Region das Haus für sich entdeckt. Der Grund: Weite Anreisen und hohe Fahrtkosten fallen nicht an. Trotzdem finden sich Kinder, Jugendliche oder Familien in einer erholsamen und ungestörten Umgebung wieder. „Hier im Mehrbachtal gibt es nämlich kaum Handy- Empfang. Eine gute Möglichkeit für die Gruppen, sich voll und ganz auf ihr Programm oder die Natur zu konzentrieren“, berichtet Hermann Josef Wagner vom Vorstand des Vereins. So gibt es beispielsweise Biologie-Klassen, die extra wegen des Mehrbaches anreisen, Musikvereine, die Probenwochenende absolvieren oder Familienfreizeiten, bei denen Eltern und Kinder ganz ungestört Kraft und Energie tanken können. Eine Fülle von Tageswanderungen z. B. zur Ütgenbacher Kapelle, zum Kloster Ehrenstein oder auch durch das Mehrbachtal bis Mehren sind gute Möglichkeiten um Land und Leute im Westerwald näher kennen zu lernen. Ebenso finden im Haus Niedermühlen seit vielen Jahren europäische Jugendbegegnungen statt. „Unser Haus ist einfach, aber gut“, weiß Wagner von vielen Gästen, die auch regelmäßig mit ihren Gruppen nach Niedermühlen kommen. Um den modernen Anforderungen eines Schullandheimes gerecht zu werden, baute der Träger das Haus in den letzten Jahren immer wieder aus und um.
Die Feierlichkeiten am Jubiläumstag begannen mit einer Messe in der Wallfahrtskirche Niedermühlen, in dessen Folge die Vorsitzende Mathilde Müller die Gäste begrüßte. Nach den Einblicken in die Geschichte des Hauses Niedermühlen, aufgearbeitet durch Hermann Josef Wagner, und dem gemeinsamen Mittagessen folgte eine Führung durch die Einrichtung. Dorothea Große-Frintrop gab einen interessanten Ausblick auf die Zukunft mit Familientreffen und auch internationalen Jugendbegegnungen.
Für die individuelle Gestaltung der Gäste in den Nachmittagsstunden wurde reichlich Abwechslung geboten. So gab es die Möglichkeit zum kreativen Malerei unter der Anleitung von Selina Werning und Luisa Beyer. Eine Märchenerzählerin versetzte Kinder und Erwachsene in spannende Erwartung und Norbert Hennecke lud zum offenen Singen ein. (wwa) Fotos: Renate Wachow