Gute Versorgung braucht kompetente Ausbildung
MAINZ – Sommerreise „Gesund in der Region“ – Bätzing-Lichtenthäler: Gute Versorgung braucht kompetente Ausbildung – Die Sicherstellung einer guten rehabilitativen Versorgung und gute Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege standen heute im Vordergrund der Sommerreise von Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler: „Eine integrierte berufliche Pflegeausbildung mit generalistischer Ausrichtung bietet viele Vorteile für die Arbeitnehmer- und die Arbeitgeberseite. Davon konnte ich mich heute selbst überzeugen.“
Am Morgen machte sich die Ministerin bei ihrem Besuch der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen ein Bild vom dortigen Versorgungsangebot. Zu den medizinischen Leistungsschwerpunkten der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik zählen neben der Unfallchirurgie und der Orthopädie auch die medizinische und berufliche Rehabilitation der Patientinnen und Patienten. „Die rehabilitativen Maßnahmen haben zum Ziel, die körperliche und berufliche Leistungsfähigkeit der Patientinnen und Patienten nach einem Freizeit- oder einem Arbeitsunfall zu fördern. In Ludwigshafen erhalten sie die nötige Unterstützung, die sich direkt an die Akutversorgung anschließt, sodass hier keine wertvolle Zeit verloren geht“, erklärte die Ministerin. Die medizinische Rehabilitation dient vor allem dazu, möglichen Behinderungen oder Pflegebedürftigkeit vorzubeugen. Die berufliche Rehabilitation konzentriert sich besonders auf die Wiedereingliederung der Patientin oder des Patienten ins Arbeitsleben.
Die Ministerin überzeugte sich in Ludwigshafen ebenfalls von der wichtigen Arbeit eines der größten Schwerbrandverletztenzentren in Deutschland, das jährlich mehr als 200 Patientinnen und Patienten mit schweren Brandverletzungen versorgt. Die Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen steht seit einigen Jahren auch Brandverletzten aus dem Elsass offen. „Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist besonders in dieser Region wichtig und sinnvoll. Sie stellt für die Betroffenen eine schnelle Versorgung sicher“, lobte Bätzing-Lichtenthäler.
Im Anschluss machte die Ministerin Station in Speyer und tauschte sich mit den Beteiligten vor Ort über die Ausbildungsmöglichkeiten am Ausbildungszentrum für Gesundheit und Soziales am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus aus. Hier werden seit über 150 Jahren erfolgreich Gesundheits-, Kranken, Kinderkranken- und Altenpflegerinnen und -pfleger ausgebildet. Bei ihrem Besuch unterhielt sich die Ministerin über die gemeinsame Pflegeausbildung, die das Krankenhaus im Rahmen eines Modellprojekts anbietet. Innerhalb des Modellprojekts werden die unterschiedlichen Pflegebereiche zu großen Teilen gemeinsam unterrichtet, nur ein Teil der Ausbildung erfolgt differenziert nach dem jeweiligen Vertiefungsbereich.
„Ich spreche mich für eine Neuordnung der Pflegeberufe aus, bei der die Berufe der Alten-, Kranken- und Gesundheitspflege zu einem einheitlichen Pflegeberuf zusammengelegt werden sollen. Eine gemeinsame Ausbildung wird den zukünftigen Pflegefachkräften ein breites Grundlagenwissen in allen Pflegebereichen vermitteln und eine Tätigkeit in vielfältigen Arbeitsfeldern der Pflege ermöglichen“, unterstrich die Ministerin. Das Ausbildungszentrum gehe einen ersten Schritt in Richtung generalisierte Pflegeausbildung. Die positiven Erfahrungen, die das Ausbildungszentrum in den vergangen Jahren sammeln konnte, seien ein gutes Beispiel für die Umsetzbarkeit der Generalistik.
Ministerin Bätzing-Lichtenthäler nutzte den Besuch außerdem, um sich über die 75 kostenlosen Ausbildungsplätze in der Physiotherapie zu informieren, die dem Krankenhaus vor wenigen Wochen zugesagt wurden. Die Kosten für die Ausbildung werden komplett von der Krankenkassen übernommen. „Die Höhe des Schuldgelds in der Physiotherapieausbildung stellt oft eine große Hürde für die Auszubildenden dar. Ich freue mich sehr, dass die Kostenübernahme den Auszubildenden ermöglicht, sich ohne finanzielle Sorgen der beruflichen Qualifikation zu widmen“, betonte die Ministerin.