Fünf Landkreise einigen sich auf gemeinsames Handeln

Die Landräte Wolfgang Schuster (LDK), Günter Kern (RLK), Achim Schwickert (WW), Michael Lieber (AK) und Manfred Michel (LM) wollen gemeinsam neue Potentiale erschließen und vermarkten, um dadurch die touristische Attraktivität zu erhöhen und aktive Wirtschaftsförderung für die Region zu betreiben. Die Meßlatte für die Zukunft liegt hoch: Im ersten Schritt wird eine Zertifizierung als Nationaler Geopark und möglichst als Internationaler Geopark angestrebt. Langfristig will man auf das Label als UNESCO- Geopark hinarbeiten. Bei erfolgreicher Anerkennung bedeutet das: Diese Landschaft ist geowissenschaftlicharchäologisch, historisch und kulturell überregional bedeutsam. Wie aus einer Idee Wirklichkeit wird, beinhaltet das vorliegende Umsetzungskonzept, das mit finanzieller Unterstützung der betroffenen Bundesländer, der beteiligten Landkreise sowie des Naturparks Lahn-Dill-Bergland erstellt wurde. Das Institut für Organisationskommunikation (IFOK) aus Bensheim hat darin Möglichkeiten aufgezeigt, den Blick in die Erdgeschichte erlebbar zu machen. Neue Wege der Zusammenarbeit, die Themen Erlebnispädagogik, Geotage für Familien und Geopark-Führungen spannend und lebendig zu gestalten, sollen beschritten werden. Das funktioniert nur mit dem Engagement von Wirtschaft, Kommunen, Kreisen, Wissenschaft, Bildungsträgern sowie lokaler Aktionsgruppen und engagierten Privatpersonen. Ein hoher Anspruch an die Qualität steht dabei im Vordergrund. Die Geschäftsstelle, in der alle Fäden zusammen laufen, wird bei der Fremdenverkehrs-Marketing GmbH (FMG) Weilburg angesiedelt. Die Landräte haben zu den Aufgaben einer Geschäftstelle bereits konkrete Vorstellungen: Geoerlebnistage, Umweltbildungsangebote für Kinder und Erwachsene, themenspezifische Wanderung, Ausflüge und Exkursionen, Geopark-Führungen, Bergbaulehrpfade, thematische Rundrouten, Geowanderpfade, Geotrails (Mountain-Bike), Pauschalangebote müssen entwickelt werden. Weiterhin wird von dort aus zukünftig eng mit den zehn Geopark-Infozentren (Bergbaumuseum Bad Ems, Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen, Landschaftsmuseum Westerwald, Besucherbergwerk Grube Fortuna, Breitscheider Herbstlabyrinth, Keramikmuseum Westerwald, Kubacher Kristallhöhle, Lahn-Marmor-Museum, Loreley-Besucherzentrum und Stöffel- Park), den Ansprechpartnern der Landkreise sowie anderen wichtigen Akteuren zusammengearbeitet. Die Infozentren sind mit Ausstellungen und Erlebnisprogrammen rund um den Geopark Westerwald-Lahn-Taunus zentrale Anlaufstellen. Sie vertreten als thematische Eingangstore jeweils ein Schwerpunktthema aus dem Bereich Marmor, Basalt, Ton oder Erze. Die Einbindung in das Netz der zertifizierten Wanderwege (Rheinsteig, Westerwaldsteig, Lahn-Dill-Bergland-pfad und Lahnwanderweg) wird erfolgen.
Was ist ein Geopark?
Weltweit werden Gebiete, die ein besonderes geologisches und kulturhistorisches Erbe besitzen, als
Geoparks ausgewiesen. Geoparks sind keine neue Schutzkategorie, sondern Gebiete, die besondere
Einblicke in die Erdgeschichte, die Kultur und das Handwerk einer Region bieten.
…lebendige Erde im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus erleben.
Kalk, Marmor, Basalt, Ton und Eisenerz prägen die Region Westerwald-Lahn-Taunus und ihre Geschichte als Montanrevier mit vielfältigen Nutzungen der Bodenschätze. Die Lahn verbindet Westerwald und Taunus. Sie stellte insbesondere im 19. Jahrhundert ein wichtiges Transportmedium für Erze, Steine und Holz dar. Der Abbau von Bodenschätzen in Westerwald und Taunus macht es heute an vielen Stellen möglich, tiefe Einblicke in die Erdgeschichte zu nehmen. Einst lag das Gebiet des zukünftigen Geoparks inmitten eines riesigen Meeresbeckens, aus dem große Vulkane emporwuchsen.
Landrat Günter Kern (Rhein-Lahn-Kreis), Wolf-Dieter Matern (Wirtschaftsförderung), Landrat Michael Lieber (LK Altenkirchen), Erster Kreisbeigeordneter Wolfgang Hoffmann (Lahn-Dill-Kreis), Landrat Wolfgang Schuster (Lahn-Dill-Kreis), Karl-Winfried Seif (Staatssekretär a. D. des hessischen Ministeriums für Umwelt), Landrat Manfred Michel (LK Limburg-Weilburg), Dr. Ulrike Mattig (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst), Landrat Achim Schwickert (Westerwaldkreis) und Erster Kreisbeigeordneter Helmut Jung (LK Limburg-Weilburg)