Führungen auf altem Friedhof in Neuwied

NEUWIED – Hans-Joachim Feix veranstaltet Führungen auf dem alten Neuwieder Friedhof –

Raiffeisen ist hier nicht begraben, der liegt auf dem Heddesdorfer Friedhof und Deicherbauer Robert Krups wurde 1950 auf dem neuen Friedhof an der Elisabethstraße beigesetzt. Der alte Friedhof ist 1783 als erster städtischer, die Konfession übergreifender Friedhof eröffnet worden. Auf ihm sind zahlreiche historisch wertvolle Denkmäler erhalten geblieben. Bekannte Neuwieder Familien haben dort ihre letzten Ruhestätten gefunden, wie Siegert, Remy, Gaddum, Reinhardt, Bianchi, Buchholtz oder Ingenohl. Darunter befinden sich auch viele Persönlichkeiten, die über die Region hinaus Bedeutung erlangten. Ein Mann der sich seit vielen Jahren mit Geschichte und Geschichten rund um den alten Neuwieder Friedhof in der Nähe von Stadtverwaltung, Elisabeth Krankenhaus und Arbeitsamt auskennt ist der Pensionär Hans-Joachim Feix. Er macht seit vielen Jahren Führungen über den Friedhof, sammelt alte Dokumente und sucht Grabpaten, die helfen die Denkmäler und Ruhestätten zu erhalten. Blumenschmuck wird man hier nicht mehr finden aber Zeugnisse alter Grabkultur. Manch einer kommt nach Neuwied um die Wurzeln seiner Familie und das Grab seiner Vorfahren zu finden. An diesem Samstag hat Hans Joachim Feix die Nachfahren von Autoren eingeladen, die in ihrem Leben, Bücher, Gedichte und Berichte verfasst haben. Die Suche gestaltet sich nicht ganz einfach. Aber über 20 Nachkommen, solcher Vorfahren, die hier auf dem alten Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, hat Feix schon kontaktiert. Dabei bietet das Fürstenhaus wohl die ausführlichste Sammlung. In der Fürstin Charlotte Sofie, einer Frau die Zugriff auf das Archiv ihrer Familie hat, hat Feix eine kompetente Mitstreiterin gefunden. Auch unterstützen ihn eine Menge Bürger, die regelmäßig zu Arbeitseinsätzen auf den Friedhof kommen. Ein paar Eichhörnchen, Kaninchen, der ehemalige Friedhofsgärtner und seine alte Pudeldame sind noch hier zuhause. Ansonsten umfängt den Besucher eine wohltuende Ruhe zwischen den alten Mauern. Momentan macht die Gruft des Fürstenhauses Sorgen. Man kann nicht garantieren, dass irgendwann mal die Decke einstürzt. Deshalb befindet sich noch ein hässlicher Bauzaun um die Ruhestätte der Fürstenfamilie. Der soll aber in Kürze verschwinden und durch eine Hecke ersetzt werden. Die wird dann die Besucher davon abhalten auf das Areal um die Gedenkstätte zu treten, wo auch noch zwei treue Bedienstete der Fürstenfamilie ihre letzte Ruhe gefunden haben. Dokumente aus früheren Zeiten findet man in der restaurierten Einsegnungshalle, die mit Fotos und allerlei Bild- und Schriftmaterial einen Museumscharakter bekommen hat. Regelmäßige Führungen bietet die Stadtverwaltung Neuwied an und wer sich für eine Grabpatenschaft interessiert ist herzlich willkommen. (mabe)

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