Flammersfelder Ferienspasskinder und die Eckenhagener Berberaffen


Diesen Tag werden die 62 Jungen und Mädchen des Flammersfelder Ferienspaßes so schnell nicht vergessen. Das Wetter war nicht gerade berauschend und der Tagesausflug in den Affen- und Vogelpark Eckenhagen schien sprichwörtlich ins Wasser zu fallen. Es groß in Strömen als sie mit den beiden Bussen dorthin fuhren, es regnete als die Grillhütte aufgesucht wurde, es regnete eigentlich immer. In den kurzen Pausen strömten die Kinder aus und vergnügten sich auf den Spielgeräten. Die Vögel und anderen Tiere fanden wenig Interesse und die hatten auch wenig Lust sich im Freien zu zeigen. Ein Betreuer entdeckte das Berberaffengehege am Rande des Spielplatzes und erkundete die Sache. Durch eine Schleuse erhielt der Besucher Zutritt zum Affengelände. Am Eingang wurden die Menschen schon von einer Abordnung dieser relativ kleinen Affenart, die zur Gattung der Meerkatzengezählt werden, begrüßt, gemustert und nach Essbaren abgetastet, natürlich mit Blicken. Die kleinen Burschen waren äußerst pfiffig. Die Verstecke der Menschenkinder schienen sie zu kennen. Kindersportkarren wurden an Versteckstellen genauestens untersucht. Die Flammersfelder Kinder wurden auf das nahegelegene Affengehege hingewiesen und nach und nach kamen sie rein um die niedlichen Kerlchen zu bewundern und auch zu hänseln.
Das allerdings wurde von den „Niedlichen“ gleich mit zornigen Gesten bestraft. Einer der Jungen wollte den Äffchen etwas zu essen bringen. In der rechten Hand eine Plastiktüte mit kleinen Tomaten in der linken Hand eine mit Gurkenscheiben. Einer der größeren Affen sah den Jungen an, dann die Tüte. Einsatz und die Tüte hatte den Besitzer gewechselt. Der Bub wollte nach und sie wiederholen doch Kollege Affe hatte etwas dagegen und zeigte seine zierlichen Beißerchen. Verschreckt nahm der Junge nun die verbliebene Gurkentüte in die rechte Hand und versteckte sie hinter seinem Rücken. Es gab einen Ruck im rechten Arm und die Gurkentüte war Beute eines anderen Berberaffen. Einen Schritt weiter setzten sich die beiden Freibeuter auf den Boden, zerrissen die Tüten und ließen sich die Früchte schmecken. Das Mädchen, das gerade mit einer Tüte Popkorn durch die Schleuse kam, war eben so schnell diese an die Affen los. Andere Kinder waren, trotz deutlichem Hinweis der Betreuer, mit ihrem Rucksack auf dem Rücken ins Gehege gekommen. Die kleineren Äffchen sprangen auf den Rücken, zogen blitzschnell den Reißverschluss auf und schon waren sie im Besitz des Inhaltes.
Die große Annsammlung von Flammersfeldern und deren vergnügtes Lachen lockte noch weitere Affen an. Den Längsten aus der Gruppe suchten sie sich als Ausguckposten aus und
unternahmen von dort weitere Raubzüge. Aber auch der lebende Ausgucksposten blieb nicht ungeschoren. Der silberne Kugelschreiber war sofort uninteressant und flog im hohen Bogen auf den Boden, der rote aber hätte ja, der Farbe nach zu urteilen, etwas Essbares sein können. Ein Biss, der Stift hatte sein Leben ausgehaucht und fand sich ebenfalls Sekunden später im aufgeweichten Boden wieder. Keine Beute? Das geht nicht! Jetzt wurde die Jacke untersucht. Bemerkenswert wie gut diese kleinen Gauner geschult sind. Reißverschluss ist kein Problem, auch an Kleidungsstücken nicht. Bei den Frauen sind die Ohrringe und Haarreifen besonders gefragt und werden rabiat erbeutet. So niedlich wie die Äffchen auch sind, wer sie streicheln will und ihnen zu nahe kommt wird erst angefletscht und wenn das nicht wirkt in Sprintattacke verjagt. Sitzen sie auf der Schulter oder hängen am Körper, können sie durchaus angefasst werden. Der Rückreise Termin rückte näher und nur schwerlich waren die Kinder von den Affen zu trennen. Ein dicker Regenschauer kam den verantwortlichen Betreuern schließlich zur Hilfe. (wwa) Fotos: Wolfgang Wachow/ Julia Dewitz
Der Kinderwagen wird untersuch – Die erbeuteten Gurken verspeist
Die Tomaten und andere Dinge werden erbeutet