Feuerwehr Hamm/Sieg – Die Geschichte von 1945 bis 1975 – Teil IV.
HAMM – Fast alle ehemaligen Wehrmänner die aus dem Krieg zurückkehrten, traten wieder in die Wehr ein. Eine tatkräftige Unterstützung fand die Wehr an Freund und Gönner Robert Birkenbeul. Der war es, der der Wehr zu einem eigenen Fahrzeug verhalf und ihr eine Tragkraftspritze (TS 8) mit Schläuchen von einigen 100 m Länge übergab.
Das Fahrzeug, zunächst als Holzgasfahrzeug ausgerüstet, wurde später auf Fallbenzin umgebaut und hat lange Zeit als einigstes Fahrzeug der Wehr wertvolle Dienste geleistet. Wehrführer Karl Überholz verstand es, in seiner humorvollen Art, die Wehrmänner trotz unzureichender Ausrüstung bei Laune zu halten. 1954 übernahm Alfred Paul die Wehr. Er, mit Leib und Seele bei der Feuerwehr, war bemüht, durch ständige Übungen die Wehr einsatzbereit zu halten. 1957, als der damalige Amtsbürgermeister Karl Heinz Klöckner seinen Dienst aufgenommen hatte, war es Wehrführer Paul, der dem Bürgermeister bei jeder sich bietenden Gelegenheit die unzureichende Unterbringung der Feuerwehr vorhielt. Es entstand das Feuerwehrhaus „Auf der Bitze“ mit einem Kostenaufwand von 55.000 DM. In dem neuen Gebäude war außer der Fahrzeughalle und dem Geräteraum eine Wohnung für den Gerätewart. Unter der Leitung des Wehrführers Richard Bube stieg die Zahl der Mitglieder. Es hatte sich als notwendig erwiesen, dass es ohne Tanklöschfahrzeug nicht mehr ging. So wurde im 1960 das erste Tanklöschfahrzeug angeschafft. Es handelte sich das Fahrzeug TLF 16/25 Mercedes Benz OM 312 A mit Ziegler Aufbau. Das Feuerwehrhaus erhielt den ersten Anbau. Besonders bewährt hat sich das Fahrzeug bei den ersten Einsätzen im Betrieb der Firma Krages in Etzbach. Vor technischen Neuerungen konnte man sich nicht verschließen. Funkgeräte wurden angeschafft. Am 01. Januar 1973 übernahm Erwin Fischer die Wehr. Der Ausbildungsstand wurde weiter verbessert und Erwin Fischer verstand es, immer mehr Jugendliche für die Wehr zu gewinnen. Die jungen Wehrmänner zeigten großes Interesse und waren bereit, Schulungen und Lehrgänge zu besuchen. Bürgermeister Klarmeyer, der 1972 die Nachfolge von Bürgermeister Klöckner antrat, unterstütze die Wehr besonders. Er, der aus seiner Tätigkeit in Leverkusen mit der Ausrüstung und Einsatzbereitschaft einer Wehr bestens vertraut war, stellte schon bald die notwendigen Erweiterungen des Feuerwehrgerätehauses fest. Das zweite TLF wurde angeschafft, so dass für die Unterbringung ein zusätzlicher Raum bereitgestellt werden musste. Ein weiterer Anbau war notwendig.
Feuerwehrgerätehaus aus dem Jahr 1958