Europa ist Aufgabe und Chance der Gegenwart für die Zukunft

HORHAUSEN – Europa ist Aufgabe und Chance der Gegenwart für die Zukunft – MdB Erwin Rüddel (CDU) unterrichtete in der IGS Horhausen –

Politischen Unterricht einmal anders und zwar ganz direkt erlebt, den erfuhren über 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 10.1 und 10.2 der Integrierten Gesamtschule Horhausen. MdB Erwin Rüddel war in die Schule gekommen, um dort in erster Linie über Europa zu sprechen. Denn im Mittelpunkt stand als Thema: „Die Europäische Union, der EURO und die Finanz- und Wirtschaftskrise“. Begrüßt wurde Rüddel von Schulleiter Norbert Schmalen, der seine Freude darüber zum Ausdruck brachte, dass Rüddel sich an diesem Vormittag für die IGS Horhausen Zeit genommen hatte.

Durch seine unkomplizierte, spontane menschliche Art bekam der Abgeordnete direkt Zugang zur Schülerschar, die sich an der von den ebenfalls anwesenden Pädagogen Rick Lehmann und Ina Rudolf im Unterricht vorbereiteten Thematik sehr interessiert zeigte. Rüddel stellte zunächst die Europäische Union als einzigartige wirtschaftliche und politische Partnerschaft zwischen 27 demokratischen europäischen Ländern vor, deren Ziele Frieden, Wohlstand und Freiheit für ihre 498 Millionen Bürgerinnen und Bürger in einer gerechteren und sicheren Welt sind.

„Die Europäische Union hat auch schon einiges erreicht. Da sind zu nennen Reisen und Handel ohne Grenzen, die gemeinsame europäische Währung Euro, sichere Lebensmittel und besserer Umweltschutz, höherer Lebensstandard auch in ärmeren Regionen, das gemeinsame Vorgehen gegen Verbrechen und Terrorismus, billigere Telefongespräche, Zahlreiche Möglichkeiten für ein Studium im Ausland und noch vieles andere mehr“, erklärte der Politiker. Um all dies zu erreichen, so Rüddel weiter, haben die Mitgliedsstaaten Organe geschaffen, die die EU lenken und deren Rechtsvorschriften erlassen. Die drei wichtigsten Organe sind das Europäische Parlament, als Vertretung der Bürgerinnen und Bürger Europas, der Rat der Europäischen Union, als Vertretung der nationalen Regierungen und die Europäische Kommission, als Vertreterin der gemeinsamen Interessen der EU. Der Referent wies darauf hin, dass die EU nicht vollkommen, dafür aber ein Projekt in ständiger Entwicklung sei, das immer weiter verbessert werden müsse. Da habe auch jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger Möglichkeiten positiv mitzuwirken. Hier sei das Gespräch mit der oder dem jeweiligen Abgeordneten zu suchen. „Denn EU-Politik ist ja Teil der nationalen Politik“, sagte Rüddel. Er forderte explizit dazu auf, von den Wahlen zum Europäischen Parlament Gebrauch zu machen und die Stimme abzugeben. Zumal das Europäische Parlament zusammen mit dem Europäischen Rat die Rechtsakte der EU erlässt. Gleichwohl solle man sich auch an Nichtregierungsorganisationen, wie beispielsweise Verbraucherschutzverbände oder Umweltschutzorganisationen wenden, denn die unterstützen die EU bei der Gestaltung ihrer Politik.

„Als im Jahr 1999 der Euro eingeführt wurde, zählte das Euro-Währungsgebiet elf Mitgliedsländer. Heute sind es 17, wobei Estland, die Slowakei, Zypern und Malta zu den jüngsten Mitgliedsstaaten zählen“, äußerte Rüddel, der dem Euro mehr Chancen und Vorteile als Nachteile bescheinigte. Breiten Raum nahm dabei die Finanz- und Wirtschaftskrise ein. So gerieten Griechenland, Irland und Portugal einmal mehr in den Fokus des Interesses. „Diese Staaten brauchen eine zweite Chance, müssen dabei aber einen konsequenten Beitrag zum Sparen und zur Haushaltskonsolidierung bringen“, bekräftigte Rüddel. Hinblickend auf eine EU-Erweiterung sprach sich er nach dem Stand der Dinge für den Beitritt von Balkan-Staaten aber gegen einen Beitritt der Türkei aus und verwies auf die christlich geprägte, abendländische Kultur der Europäischen Union. Der Blick auf Europa, versperrte natürlich nicht die Sicht auf Deutschland. In diesem Zusammenhang wurde der Aspekt ‚Zuwanderung‘ erörtert. Grundsätzlich sei gegen Zuwanderung nichts einzuwenden. „Aber wer hier lebt, soll Deutsch sprechen und sich unseren kulturellen Gepflogenheiten anpassen“, erwartet Rüddel.

Zu seiner politischen Arbeit sprach Rüddel einmal mehr die Bereiche Bildung, Familie sowie Gesundheit und Rente an. „Bildung ist die Basis, um erfolgreich durchs Leben zu kommen“, konstatierte der Politiker. Beim Thema Familie gelte es mehr Anreize zu schaffen, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Bei der Gesundheit und Rente müsse ein gerechter Lastenausgleich zwischen den Generationen angestrebt und erreicht werden. Der Ausstieg aus der Kernkraft war ebenfalls ein interessantes Thema während der fast dreistündigen Unterrichtseinheit mit der engagierten, diskussionsfreudigen Schülerschar. Dabei bezog Rüddel wie gewohnt klar Stellung: „Wir müssen die Sorgen ernst nehmen und zukünftig auf sichere, bezahlbare und umweltfreundliche Energien setzen, dabei aber Abhängigkeiten vom Ausland vermeiden.“

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