Englische Artilleriegranate persönlich zur Polizei gebracht

„Legen sie die Granate vorsichtig ab, ganz vorsichtig!!“, so der Polizist im Hof der Polizeiinspektion Lauterecken am Mittwochmittag. Der Beamte kam gerade zum Dienstbeginn und hatte schnell erfasst was der 27jährige Mann in den Händen trug. Der Mann aus der Verbandsgemeinde Woflstein erklärte, dass er den gefährlichen Gegenstand in seinem angemieteten Gebäude unter einer alten Werkbank gefunden hatte. Sein Vermieter war gerade am Haupteingang der Polizeiinspektion und meldete den diensthabenden Kollegen den Fund. Die Polizisten verständigten anschließend den Kampfmittelräumdienst, der die Granate am frühen Nachmittag bereits abholte. Solange blieben die Parkplätze beim Polizeigebäude ungenutzt.
Die beiden „Lieferanten“ erhalten eine Strafanzeige weil sie verbotener Weise die Munition transportierten. „Das ist ein Dilemma“, so Arno Heeling der Leiter der Polizeiinspektion, der immer wieder darauf aufmerksam macht, dass die Finder Waffen oder Sprengstoffe unberührt liegen lassen und die Polizei verständigen sollen. „Der Transport dieser Gegenstände steht unter Strafe. Auch wenn die Staatsanwaltschaft die Verfolgung der Vergehen häufig einstellt, so muss von der Polizei zunächst eine Strafanzeige bearbeitet werden. Die Personen gelten als Beschuldigte eines Strafverfahrens, „obwohl sie ‚es gut meinen‘ und nur eine Gefahrenquelle beseitigen wollen“. Die Granate wurde als britisches Schrapnell aus dem 1. Weltkrieg identifiziert. Ein Schrapnell, auch Granatkartätsche genannt, ist eine mit Metallkugeln gefüllte Artilleriegranate.
