„Die Koblenzer Seilbahn soll bleiben!“
In nur vier Wochen haben die 900 Freunde der BUGA 12.000 Unterschriften für den Erhalt der Seilbahn gesammelt. Ungefähr 8.000 Unterschriften sind auf noch nicht ausgewerteten Bögen im Büro der BUGAfreunde eingetroffen. Stolz ist der Vorsitzende Hans Dieter Gassen auf die Unterschriften der Touristen aus allen Erdteilen, die bei einem Koblenz Besuch von der Gondel über den Rhein und dem fantastischen Fernblick begeistert waren.
Einmal hat man sie schon überzeugen können, eine vorläufige Genehmigung für die Bundesgartenschau zu erteilen. Die Nähe zur Denkmalsgeschützten Kastorkirche war ihnen schon damals und ist ihnen auch heute noch ein Dorn im Auge. Auch die Katholische Kirchengemeinde hat sich noch nicht geäußert, wie sie zu einer Verlängerung des Seilbahnbetriebs über die BUGAzeit hinaus steht. Allerdings ließ der Denkmalschutzbeauftragte des Bistums Trier in einem Brief an die Stadt Koblenz verlauten, dass er einer Verlängerung der Seilbahnlaufzeit nicht zustimmen könnte. Schon damals hatte das Bistum Bedenken. Allerdings war auch nach Bodenproben klar, dass der Standort vor der Kirche der einzig Mögliche war. Es besteht, so der Vorsitzende Hans Dieter Gassen der sich der Kastorgemeinde seit seiner Jugend verbunden fühlt, wieder Gesprächsbedarf mit dem Bischof und der Gemeinde.
Die Freunde der BUGA hoffen mit ihrer Unterschriftenaktion ein nicht zu unterschätzendes Gewicht in die Waagschale zu werfen. Denn für viele Menschen mit Behinderung ist die barrierefreie Seilbahn eine gute Möglichkeit zu den Events auf das Festungsplateau zu kommen. Senioren mit Rollator, Rollstuhlfahrer und junge Familien mit Kinderwagen schätzen den unkomplizierten Transport zur Festung.
Ohne die Seilbahn wäre der Besucherrekord auf der Festung im Jahr nach der BUGA nicht um 300 Prozent gestiegen, so OB. Joachim Hofmann–Göttig, der nun als Schirmherr der Pro-Seilbahnaktion alle Hebel in Bewegung setzen will, die Herren der Genehmigungsbehörden zu überzeugen. Wenn diese sich darauf einlassen, die Seilbahnzulassung weitere zwei Jahre zu verlängern, könne man anschließend versuchen, zehn weitere Jahre Laufzeit zu vereinbaren. Damit wäre auch das technische Ende der Anlage erreicht und sie müsste ohnehin zurückgebaut werden. Eigentlich ein guter Kompromiss. Bis das durchgezogen ist wird allerdings noch einige Zeit vergehen, in der die Dopppelmayr Mitarbeiter um ihren Arbeitsplatz, die Koblenzer um ihre geliebte Seilbahn und die Touristiker um die Besucherzahlen auf der Festung bangen. Ohne Seilbahn würden die Besucherzahlen schnell wieder rückläufig und das wäre weder im Sinne der Denkmalpflege noch positiv für das Weltkulturerbe. Was immer auch in der kommenden Saison entschieden wird, die Freunde der BUGA lassen nicht locker und werden weiterhin mit ihren Unterschriftlisten in Koblenz und im Umland präsent sein.