– „Dialekte müssen gepflegt und gefördert werden!“
BERLIN – „Dialekte müssen gepflegt und gefördert werden!“ – MdB Erwin Rüddel zum Kongress „Sprache ist Heimat“ –
„Die Bewahrung des Dialektes sollte neben der Dialektik auch ein Unterrichtsbestandteil in deutschen Schulen sein. Denn gerade die gebietstypischen Dialekte gehören zu den regionalen Sprachvarietäten, die zu Land und Leuten passen und deshalb einmal mehr verdienen nicht auszusterben oder verloren zu gehen“, erklärt MdB Erwin Rüddel, der selbst ein begeisterter Verfechter des Dialekts oder „Platt“ und Mitautor eines auch im Dialekt verfassten Heimatbuches ist. Damit nimmt er Bezug auf den von der UNESCO ausgerufenen Internationalen Tag der Muttersprache, zu dem die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einen Kongress zum Thema „Sprache ist Heimat“ veranstaltete. Denn die Diskussion über die Folgen der abnehmenden deutschen Sprachkompetenz, die beinahe Überproportionierung des Englischen und die schleichende Verdrängung des Deutschen aus den Gremien der Europäischen Union verdeutlichen einmal mehr die Aktualität dieser Thematik.
„Es gilt zu bedenken, dass die Sprache nicht nur ein Mittel der Verständigung ist, sondern dass Sprache die Menschen überhaupt erst befähigt in vollem Umfang und aktiv an unserer Gesellschaft teilzunehmen“, sagt Rüddel. Selbst im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP ist die Bedeutung der Sprache niedergeschrieben. Dort heißt es: „Das Beherrschen der deutschen Sprache ist Grundvoraussetzung für Bildung und Ausbildung, für Integration in den Beruf, für Partizipation und sozialen Aufstieg. „Deshalb sind die Pflege und der Schutz unserer Sprache ein Kernanliegen der Kulturpolitik der Union“, bekräftigt Rüddel mit dem Hinweis auf den Redebeitrag beim Kongress von Edda Moser, der Opernsängerin sowie Initiatorin und Leiterin des Festspiels der deutschen Sprache, die in Rüddels Wahlkreis, in Rheinbreitbach, wohnt. „Frau Moser hat mit ihrem Vortrag ‚Warum ich für die deutsche Sprache eintrete‘ auch einmal mehr deutlich gemacht, welche gesellschaftsrelevante Kompetenz den regionalen und damit gebietstypischen Dialekten auch heute noch zukommt“, so der „Platt“- Befürworter.
Zudem regt Rüddel an, in Projektwochen, bei Schulprojekten oder Arbeitsgemeinschaften den Dialekt zu thematisieren. Es böten sich Theatervorführungen, Elternabende und Tage der offenen Tür an, um Szenen und Ereignisse im Dialekt vorzutragen oder Revue passieren zu lassen. Somit könnten eben einmal mehr und bewusster heimatkundliche, gebietstypische Schwerpunkte an Schulen gesetzt werden. Rüddel betont in diesem Zusammenhang, dass das Projekt nicht bei Null beginnen muss, da einige Schulen mit viel Engagement schon in die Förderung des Dialektes eingestiegen sind. „Dialekt ist etwas Dynamisches. Ganze Regionen bleiben Dialektfamilien verbunden und das muss gefördert werden und darf nicht verloren gehen. Denn zur Sprache gehören auch ganz besonders regionale Dialekte“, unterstreicht Rüddel. Darum sollte der Dialekt in der Schule stärker thematisiert werden. „Primäre Aufgabe der Schule ist es, die Standardsprache zu pflegen und zu fördern. Aber die Schülerinnen und Schüler sollten im Fach Deutsch auch mit den Wurzeln des gebietstypischen Dialektes in Berührung kommen“, so Erwin Rüddel.
Titelfoto: Befürworter der Förderung und Pflege gebietstypischer Dialekte: MdB Erwin Rüddel (CDU) und die Leiterin des Festspiels der deutschen Sprache, Opernsängerin Edda Moser.