Das große Sterben der Kröten auf deutschen Straßen

Die Rede ist von den Kröten. Es ist grauenhaft was sich jeden Tag nach Dunkelwerden auf den Straßen abspielt. Streckenweise ist der Straßenbelag von kleinen Leichen, platt gefahrenen Tierkörpern übersät. Die große Wanderung der Kröten hat begonnen. Aus ihren Winterquartieren machen sie sich auf zu den Laichplätzen, dort wo sich Gewässer befinden. Auf dieser beschwerlichen Wanderung, bei der die unterschiedlichsten Hindernisse überwunden werden müssen, kommen die Kröten auch an die Verkehrsadern der Menschen und dort erwartet viele der Tod. Sie hüpfen nicht auf schnellstem Weg über die Straße, wie es der Mensch erwartet, sie machen dort auch noch Pause. Tanken die Restwärme aus dem Asphalt und sammeln neue Kräfte um den weiteren, oft noch über mehrere hundert Meter, zurücklegen zu können. Dort sitzen sie auf der Straße und tauchen plötzlich im Licht der Scheinwerfer auf. Ein Ausweichen ist in der Regel nicht möglich und schon geht eine Kröte wieder in den Amphibienhimmel. Vor Jahre noch sah man an allen stark bewanderten Stellen Krötenzäune die Tausenden das Leben retteten und den Nachwuchs sicherten. Zu einer dieser Strecken gehörte auch der Abschnitt der B 256 vom Ende der Ortschaft Schürdt in Richtung Obernau. Ganz selten sieht man hier noch einen Krötenleichnam und Krötenzäune schon seit Jahren nicht mehr. Die Autos haben hier ganze Arbeit geleistet. Besonders schlimm ist es mit anzusehen, wenn der Vorausfahrende auf der Straße Slalom fährt, nicht um den kleinen Tierchen aus dem Weg zu fahren, sondern um sie in den „Krötenhimmel“ zu schicken. Das wirkt besonders schwer wenn man selber kurz zuvor gerade so ein Tierchen überfahren hat.
