BUGA 2011 – Schwester Lea im Gespräch

KOBLENZ – Schwester Lea Ackermann auf der BUGA2011 im Gespräch mit Heide von Hohenzollern –

Schwester Dr. Dr. h. c. Lea Ackermann: Gründerin und Vorsitzende von SOLWODI wurde 1937 in Völklingen/Saar  geboren, aufgewachsen in Klarenthal bei Saarbrücken. 1953-1960 machte sie eine Banklehre bei der saarländischen Landesbank, anschließend war sie Bankkauffrau in Saarbrücken und Paris. 1960 wechselte sie die Seiten und trat in die Gemeinschaft der „Missionsschwestern unserer lieben Frau von Afrika“ ein, auch „Weiße Schwestern“ genannt. Ihr Noviziat verbrachte sie in Trier bis sie 1962/1963 zu theologischen Studien an die Dominikaner-Hochschule in Toulouse ging. Einige Jahre später wurde Schwester Lea nach Afrika gesandt um dort Lehrerinnen auszubilden. Ihr fiel jedoch sofort das Elend auf, welchem die Frauen in der Hafenstadt Mombasa, die als Hochburg für den Sextourismus galt, ausgesetzt waren. Die Frauen, die häufig vom Land stammten und keinerlei Bildung genossen hatten, waren gezwungen sich zu prostituieren um den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu verdienen. Um nicht zu verhungern boten sie ihre Körper als Ware an. Lea Ackermann schrieb 100 Briefe von Hand an Freunde und Bekannte in Deutschland und bat darin um finanzielle Unterstützung für ihr „Projekt“. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte und aus dem Projekt wurde bald „Solwodi“, eine große internationale Hilfsorganisation für Frauen in Not. Weltweit benötigen viele Frauen Hilfe. SOLWODI möchte diesen Frauen helfen. Sie aus der Bedrohung durch ihre Peiniger befreien und ihnen einen Weg in ein neues, unbeschwertes Leben ebnen. Schwester Lea, deren Auftreten und aussehen nicht dem üblichen Klischee einer Nonne entspricht, prangert auch aktuelle Missstände an, wie den Fall Kachelmann, der von den Medien hochspielt wurde. Schwester Lea ist eine moderne Frauenrechtlerin mit einer Mission, die für eine Frau der Kirche recht ungewöhnlich ist. Der am Gespräch beteiligte Pater Kürten war nicht immer Schwester Leas Meinung und widersprach ihr öfter, gerade in Hinsicht auf ihre Darstellung der Männer. Die Ordensschwester, die ohne Frage eine „starke Frau“ ist, wird nicht ohne Grund auch „Schwester Courage“ genannt. Das Projekt Solwodi in Deutschland steht auf festen Füssen, da  Familienminister, Diözesen und Ordensgemeinschaften finanziell dahinter stehen. Allerdings werden dennoch Spenden für die dritte Welt gebraucht. Im Rahmenprogramm der Gesprächsrunde fanden sich die Aufführung eines orientalischen Tanzes und der Auftritt der Sinti-Jazz Musiker, der in Koblenz ansässigen Familie von Django Reinhardt, die mit ihren Flamencoklängen zahlreiche Zuhörer anzogen, wieder. (mabe)

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