BETZDORF – Dem Mikroplastik auf der Spur: Studienpreis des Landkreises an Maren Kipping verliehen
BETZDORF – Dem Mikroplastik auf der Spur: Studienpreis des Landkreises an Maren Kipping verliehen
„Herausragend“ und „beeindruckend“: Diese Adjektive waren mehrfach zu hören bei der Verleihung des Studienpreises des Landkreises Altenkirchen. Dieser ging in diesem Jahr an Maren Kipping aus Betzdorf, deren Masterarbeit im Fach Chemie an der Universität Siegen mit „sehr gut“ benotet wurde.
Der Studienpreis wird einmal jährlich für besondere Abschlussarbeiten an aus dem Kreis Altenkirchen stammende Absolventinnen und Absolventen der Universität Siegen verliehen und ist ein Kooperationsprojekt des Kreises Altenkirchen und der Sparkasse Westerwald-Sieg. Die Sparkasse stiftet den Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist. Er wurde in diesem Jahr zum 22. Mal verliehen. „Die Auszeichnung trägt der engen Bindung der Menschen und auch der Unternehmen unserer Region mit der Universität Siegen Rechnung“, sagte Landrat Dr. Peter Enders in seinem Grußwort. Zuvor hatte Dr. Andreas Reingen (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westerwald-Sieg) die Gäste im „Breidenbacher Hof“ in Betzdorf begrüßt und betont, dass die diesjährige Preisträgerin die Kriterien für die Verleihung des Studienpreises nicht nur erfüllt habe, sondern ihre Leistungen weit darüber hinaus gingen.
Maren Kipping hat in ihrer Masterarbeit zu einer Optimierung einer instrumentellen Methode zum Nachweis von Mikroplastikpartikeln in Flüssigkeiten geforscht. Mikroplastik kann mittlerweile im arktischen Eis, im Schnee in der Schweiz und sogar in Muttermilch nachgewiesen werden. In ihrem auch für Laien gut verständlichen Vortrag veranschaulichte Maren Kipping ihre Forschungsarbeiten. Erstmalig hat sie ein System für eine deutlich beschleunigte Datenaufnahmerate auf die Untersuchung von Mikroplastikpartikeln angewendet. Die Preisträgerin wird im Rahmen ihrer Promotion, für die sie ein Stipendium erhalten hat, an der Verfeinerung der Methode arbeiten. Profitieren können davon z.B. Versorgungsbetriebe bei der Untersuchung von Trinkwasser, aber auch die Industrie in der Prozess- und Produktkontrolle. Ihre Masterarbeit hatte Maren Kipping auf Englisch verfasst und dafür die Bestnote erhalten. „Bereits im Bachelorstudium war sie die Jahrgangsbeste im Fach Chemie“, betonte Prof. Dr. Carsten Engelhard, Erstprüfer und betreuender Professor, in seiner Laudatio. Als Spurensucherin, die kleinsten Partikeln auf der Spur sei, leiste Maren Kipping einen Beitrag dazu, die weltweite Herausforderung „Mikroplastik“ zu meistern, denn dafür seien leistungsfähige Analysemethoden essentiell.
Professor Engelhard wusste auch zu berichten, dass eine Vorführung der Freiwilligen Feuerwehr Betzdorf, bei der Maren als Kind mit ihrem bei der Feuerwehr engagierten Vater, zuschaute, ein gewisses Schlüsselerlebnis war. Die spektakulären Effekte bei der Vorführung hatten ihre Neugierde und ihre Leidenschaft für die Chemie geweckt. Engelhard zollte dem Durchhaltevermögen der Preisträgerin, die bereits Ko-Autorin bei mehreren wissenschaftlichen Beiträgen war, ebenso Respekt wie Landrat Dr. Enders: „Hinter Ihrer Leistung steckt ein großes Maß an Selbstdisziplin und harter Arbeit. Darauf können Sie sehr stolz sein.“