Achtung, Langfinger unterwegs – Polizei warnt vor diesen Mitmenschen

Eigentlich sind sie immer unterwegs, aber von Zeit zu Zeit muss die Polizei die Warninstinkte in der Bevölkerung und in der Geschäftswelt ein wenig nachschärfen: Die Rede ist von LaDi´s und TaDi´s, wie die entsprechenden Kürzel im Polizeijargon für Ladendiebe bzw. Taschendiebe lauten. Neben den „normalen“ Ladendieben war gestern auch ein eher auffälliges Damen-Duo in Koblenz unterwegs. Zwischen 12.15 und 12.30 Uhr wurden zwei in der Firmungstraße angesiedelte Geschäfte für Kindermoden von Ladendiebinnen heimgesucht. In einem Fall stahlen die beiden Frauen Kleidung von den Außenständern des Geschäfts, im zweiten Fall Schuhe.
Das Besondere an dem Duo: Die beiden etwa 30 bis 35 Jahre alten Frauen haben ein Kleinkind samt Kinderwagen dabei, den sie als Beuteversteck missbrauchen. Dieb beiden bislang unbekannten Täterinnen sollen beide schwarzhaarig sein, wobei eine einen Kurzhaarschnitt trägt, während die andere das lange Haar zu einem Zopf zusammengebunden hat. Weiter auffällig: Beide Frauen sind stark und offensichtlich sonnenbankgebräunt. Ferner wurde im Laufe des Donnerstags mindestens vier Frauen in Koblenz die Geldbörse aus der Hand- bzw. der Einkaufstasche gestohlen. Die Taten ereigneten sich zwischen 10.00 und 18.00 Uhr im innerstädtischen Geschäftstreiben bzw. an Bushaltestellen. Der bereits gesondert berichtete Handtaschenraub in der Hans-Bellinghausen-Straße ist hier nicht eingerechnet. Zwar liegen der Polizei bislang keine konkreten Täterhinweise zu den Taschendieben vor, unter anderem, weil die Geschädigten den eigentlichen Tathergang zumeist gar nicht bemerken. Allerdings hat in einem Fall die betroffene Seniorin zwei junge Mädchen bemerkt, die sich auffällig eng an ihr vorbeizwängten. Diese Beobachtung deckt sich mit langjährigen Erfahrungen der Polizei, wonach immer wieder ganze Gruppen von „Klau-Kids“ in den Städten unterwegs sind. In vielen Fällen handelt es sich dabei um gut geschulte und strukturierte jugendliche Diebesbanden, die oft noch nicht einmal das Alter zur Strafmündigkeit erreicht haben. Sie werden von nicht offen in Erscheinung tretenden Erwachsenen straff geführt und losgeschickt. Von diesen Drahtziehern werden die Kinder und Jugendlichen in den Innenstädten abgesetzt (alternativ: Anreise mit ÖPNV) und später wieder abgeholt – und natürlich auch abkassiert.
Die Polizei bittet daher erneut vor allem aber nicht nur Frauen um besondere Vorsicht beim Einkaufsbummel und gibt acht Tipps, wie Sie sich vor Taschendieben schützen:
1. Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen.
2. Führen Sie Wertsachen wie Bargeld, EC- und Kreditkarten auf verschlossene Innentaschen der Kleidung verteilt mit sich.
3. Achten Sie bei einem Menschengedränge und in unübersichtlichen Situationen verstärkt auf Ihre Wertsachen.
4. Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.
5. Legen Sie Ihre Geldbörsen niemals oben/offen in die Einkaufstasche oder den Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie körpernah.
6. Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zur Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm.
7. Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.
8. Taschendiebe lassen sich häufig am typischen suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute. Polizeipräsidium Koblenz