WEYERBUSCH – Halloween trifft Reformationstag – Wählergruppe Käppele tagte am 31. Oktober 2025

ALTENKIRCHEN – Halloween trifft Reformationstag – Wählergruppe Käppele tagte am 31. Oktober 2025

Am Abend des Reformationstags – zugleich Halloween – versammelte sich die Wählergruppe Käppele im Stadtbüro Altenkirchen, um über aktuelle Entwicklungen im Kreis sowie die eigene politische Arbeit zu beraten. Die Mitglieder lauschten aufmerksam dem Tätigkeitsbericht von Ralf Käppele, dem Kreistagsmitglied der Gruppe, und diskutierten anschließend über zukünftige Aktivitäten.

Die Stimmung des Treffens schwankte zwischen Halloween-Horror und reformatorischem Optimismus. Der „Horror“ zeigte sich in den Folgen der verfehlten Politik des Kreistags, des Landrats und des SPD geführten Gesundheitsministeriums in Mainz im Umgang mit der DRK-Trägergesellschaft des Krankenhauses Altenkirchen. Die Schließung der Klinik hat dem Landkreis Kosten beschert, die eine inzwischen unmögliche Rekommunalisierung bei Weitem übersteigen. Zusätzlich verursachte das Geschäftsgebaren des DRK weitere finanzielle Belastungen – so musste etwa die Bundesagentur für Arbeit über sechzig Millionen Euro aufbringen. Zahlreiche Einzelfälle von Patientinnen und Patienten, die mit akuten Beschwerden erst nach langer Odyssee in Dierdorf oder Koblenz versorgt werden konnten, verdeutlichen die dramatische Lage.

Weitere Kritik richtete sich gegen die Verkehrsministerien in Berlin und Mainz, die das Votum des Kreises sowie der Gemeinderäte zur Prüfung von Alternativen zu den geplanten Ortsumgehungen der B8 ignorieren und weiterhin an veralteten Planungen aus den 1970er-Jahren festhalten.

Den Blick in die Zukunft eröffnete Max Weller mit den Worten: „Die Fehler der Vergangenheit müssen aufgearbeitet werden, aber wir brauchen jetzt praktikable Lösungen.“ Die Gruppe diskutierte unter anderem Perspektiven für das Medizinische Versorgungszentrums (MVZ) in den Räumlichkeiten der ehemaligen Lukas-Klinik sowie die Nutzung der dort vorhandenen, gut ausgestatteten Operationssäle. Auch die zunehmende Unterversorgung mit Hausärzten im Kreis war Thema – hier sollen kreative und nachhaltige Konzepte entwickelt werden.

In Weyerbusch gibt es derzeit Überlegungen für eine Kinder- und Jugendvertretung für die Ortsgemeinde. Die Wählergruppe unterstützt dieses Vorhaben und will auch anderen Ortsgemeinden dabei helfen, Jungendbeiräte aufzubauen. Eine starke Kinder- und Jugendpartizipation wird auch auf Kreisebene angestrebt. Eine Anfrage zum aktuellen Stand konnte vom Kreis bislang nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Ob die Satzung des Landkreises vom 25.04.1994 zur Einrichtung eines Jugendbeirats noch gültig ist, blieb ebenfalls ungeklärt.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Kulturförderung des Landkreises. Die Ablehnung einer Förderung des „Kultopia – Fest der Begegnung“ mit der Begründung, Einzelveranstaltungen außerhalb einer Veranstaltungsreihe seien nicht förderfähig, stößt bei der Wählergruppe auf Unverständnis. Es besteht ebenso Klärungsbedarf hinsichtlich der Entscheidungsprozesse des Beirats für Migration und Integration bei der Vergabe von Fördermitteln.

Die Wählergruppe Käppele sieht weiterhin großen Handlungsbedarf und bleibt engagiert am Ball. Sie freut sich über neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die sich mit Interesse und Tatkraft für die Belange des Kreises einsetzen möchten.

Foto: Arnd Sonntag, Monika Käppele, Gunnar Lindner, Ralf Käppele, Kamilla Giuffrida) (Foto: Sabine Lindner)

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