BETZDORF – Feuerwehren bilden sich im Fachvortrag zur Luftrettung weiter
BETZDORF – Feuerwehren bilden sich im Fachvortrag zur Luftrettung weiter
Am Wochenende fand in der Stadthalle Betzdorf ein hochkarätiger Fachvortrag zum Thema Luftrettung statt, organisiert vom Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen. 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Feuerwehren und deren Fördervereine des gesamten Kreisgebiets und angrenzender Regionen, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sowie dem Technischen Hilfswerk (THW) folgten der Einladung – ein eindrucksvoller Beleg für die Relevanz dieses nicht erst seit der Ahrtalkatastrophe wichtigen Themas.
In seiner Eröffnungsrede begrüßte Volker Hain, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands, die Gäste und verwies auf die zunehmende Bedeutung der Luftrettung im Kontext moderner Gefahrenabwehr: „Die Luftrettung ist längst nicht mehr nur ein Mittel für den schnellen Transport von Notfallpatienten – sie ist ein integraler Bestandteil komplexer Einsatzlagen, bei denen eine enge Abstimmung mit den Hilfsorganisationen unerlässlich ist.“
Zum Auftakt des Fachkongresses richteten mehrere Persönlichkeiten Grußworte an die Teilnehmer: Hans Joachim Weger, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, betonte die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die Sicherheit der Bevölkerung und die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Rettungsorganisationen.
Björn Jestrimsky, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises Altenkirchen, würdigte das Engagement der Einsatzkräfte – insbesondere beim Großeinsatz am Vortag nach der Explosion eines Wohn- und Geschäftshauses in Daaden – und unterstrich die Notwendigkeit kontinuierlicher Fortbildung.
Matthias Theis, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, stellte die inhaltliche Überleitung zum Fachkongress her. Als Initiator der Veranstaltung brachte er die Idee in den Kreisfeuerwehrverband ein – mit dem Ziel, möglichst vielen Rettungskräften praxisrelevantes Wissen zugänglich zu machen.
Im ersten Teil des Fachkongresses gab Jan Weber, Pilot der ADAC Luftrettung und HEMS Crew Member, einen praxisnahen Einblick in die Hubschrauberflotte sowie in die Abläufe und Herausforderungen der Luftrettung aus Sicht der Besatzung. Er erläuterte die Anforderungen an die Crew, die Kommunikation mit bodengebundenen Kräften und die Herausforderungen bei Landungen in unwegsamem Gelände. Besonders eindrucksvoll war seine Darstellung typischer Einsatzszenarien, etwa bei Verkehrsunfällen oder in der Höhenrettung.
Im zweiten Teil beleuchtete Dr. Martin Schiffarth, Regionalleiter Medizin der ADAC Luftrettung und erfahrener Notarzt, die medizinischen Aspekte und Schnittstellen zur Feuerwehr. Er präsentierte beeindruckende Wetteranalysen aus der Ahrtalkatastrophe sowie wissenschaftliche Auswertungen. Weitere Schwerpunkte waren die Entscheidungsfindung zur Alarmierung eines Rettungshubschraubers, die Versorgung von Patienten unter schwierigen Bedingungen sowie die Aufgaben der Feuerwehren beim Herrichten eines Landeplatzes. Auch rechtliche und organisatorische Aspekte der Luftrettung wurden thematisiert.
Beide Vorträge wurden mit großem Interesse verfolgt und führten zu angeregten Diskussionen im Anschluss. Die Teilnehmer lobten die hohe fachliche Qualität und die praxisnahe Darstellung der Inhalte. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv.
Der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen zeigte sich zufrieden mit der Resonanz und kündigte an, auch künftig Fachveranstaltungen zu aktuellen Themen der Gefahrenabwehr anzubieten.
„Solche Veranstaltungen stärken nicht nur das Wissen, sondern auch das Netzwerk zwischen den Organisationen – und das ist im Einsatzfall oft entscheidend“, resümierte Volker Hain zum Abschluss.