ROMMERSDORF – Wenn der Kapitelsaal zum Gerichtsraum des Pilatus wird

ROMMERSDORF – Wenn der Kapitelsaal zum Gerichtsraum des Pilatus wird: In der Abtei auf Ostern zugegangen

Der Kräutergarten wurde zum Garten Getsemani, der Kapitelsaal zum Gerichtsort des Pilatus, die Grabkrypta in der Abteikirche zur Grablege Jesu: mit zahlreichen Teilnehmenden begingen die Prämonstratenser in ihrer ehemaligen Abtei Rommersdorf im Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis ihren traditionellen Einstieg in die Osterfeiertage am Karfreitag. Einzigartig ist dabei, dass sie die baulichen Teile der alten Abtei in die Passionsgeschichte einbeziehen und somit besondere Bezüge für alle Mitfeiernden ermöglichen. Da klappert beim Sturz Jesu mit dem Kreuz tatsächlich das mitgeführte Holzkreuz auf den Boden, und am Ende wird tatsächlich das irdische Lebenslicht Jesu mit dem Friedenslicht aus Betlehem im Grab versenkt – um dann an Ostern als neues Licht an der Osterkerze die Auferstehung aufzuzeigen. „Viele Menschen suchen nach neuen Formen, den so alten und doch aktuellen Glauben zu entdecken“, erklären sich die Prämonstratenser-Tertiaren den Zuspruch zu ihrem Angebot. Dabei ist es keine Konkurrenz zu den übrigen kirchlichen Feiern: „Wir füllen sinnvoll die Stille zwischen Karfreitag und den Osternachtfeiern am Karsamstag. Damit sind wir Teil des großen Gesamt-Gottesdienstes zu Ostern, der am Gründonnerstag beginnt und bis zur Osternacht dauert.“ Die Botschaft vom Licht, das auf das Leiden folgt, sehen sie als „wichtige Grundbotschaft gerade in unserer aktuellen Zeit“ für alle Menschen an.

Seit einigen Jahren ist der Orden mit seinen Tertiaren wieder in der Abtei präsent und setzt damit eine jahrhundertealte Tradition fort. Fotos: S. Hachemer

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