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KOBLENZ – Von der Straße in den Senatssaal

Veröffentlicht am 19. Oktober 2023 von wwa

KOBLENZ – Von der Straße in den Senatssaal: Kunststudentin Eunkyoung Cho installiert Werk an der Hochschule Koblenz

Der Senatssaal der Hochschule Koblenz ist ein repräsentativer Raum, in dem unter anderem die Gremien der Hochschule Koblenz tagen – ein würdiger Ort also, um an der freien Wand gegenüber der Fensterfront immer wieder neue Kunstwerke von Studierenden der Fachrichtungen Bildende Kunst und Architektur zu präsentieren. Dort ist derzeit die Installation mit dem Titel „Cloud (Spring is embarrassing)“ zu sehen, welche die talentierte Master-Studentin Eunkyoung Cho des am Campus Höhr-Grenzhausen gelegenen Instituts für Künstlerische Keramik und Glas (IKKG) im Sommersemester geschaffen hat. Ihr von den örtlichen Gegebenheiten im Senatssaal inspiriertes Werk verbindet künstlerische Innovation mit natürlicher Ästhetik.

Die dreiteilige Installation beeindruckt durch ihre kreative Nutzung von Materialien und Raum. Das Kunstwerk besteht aus Spiegeln, Holz, Pigmentdrucken und Sprühfarbe und erstreckt sich über eine beachtliche Größe von 150 x 800 x 10 cm. Die Anordnung setzt sich aus zwei gleichgroßen Spiegeln mit den Maßen 80 x 80 cm auf jeder Seite sowie vier kleinen Spiegeln in der Mitte zusammen, welche ihrerseits eine Gesamtfläche von 80 x 80 cm einnehmen. Diese Formation schafft eine nachdrückliche visuelle Dynamik und lädt Betrachterinnen und Betrachter ein, die Komposition aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben.

Die Idee für dieses faszinierende Kunstwerk entstand, als Eunkyoung Cho den Senatssaal persönlich besichtigte. Die Installation ist gegenüber der großen Fensterwand des Senatssaals platziert, wodurch das Werk nicht nur die künstlerische Vision von Eunkyoung Cho, sondern auch die Natur selbst einfängt. „Inspiriert von der grünen Landschaft, die man durch das große Fenster des Raums sieht, wollte ich die Landschaft auf der gegenüberliegenden Wand widerspiegeln“, betont Eunkyoung Cho, die am IKKG in der Klasse von Prof. Markus Karstieß studiert. Ihr Professor ist begeistert von dieser Idee: „Diese konfrontative Spiegelung holt die äußere Landschaft nach innen und verwebt sich mit den lebendigen Diskussionen, die zuweilen im Senatsraum stattfinden.“ Zusätzlich harmoniert die Auswahl der Materialien, insbesondere die silberne Farbe der Spiegel, perfekt mit der klaren, metallischen Formensprache des Raums. Diese geschickte Integration von Umgebung und Werk schafft eine spannende Synthese, die den Betrachter in eine einzigartige Interaktion mit dem Werk einbindet.

Die Spiegel an sich unterzog Eunkyoung Cho einer aufwändigen Prozedur: Sie entfernte mit einem Sandstrahl und Gravurwerkzeugen die hintere Silberschicht der Spiegel, um auf der Rückseite mit Sprühfarbe eine neue Schicht mit nebelartigen Mustern zu kreieren. Durch die Ergänzung von Fotografien erzeugt die Künstlerin eine illusionäre Atmosphäre, die den Betrachter in eine sinnliche Erfahrung eintauchen lässt. Die Installation erinnert Eunkyoung Cho an die Zeit in Koblenz und Höhr-Grenzhausen und stellt zudem eine Erkundung der Grenzen zwischen Kunst, Natur und Erinnerung dar: „Meine Arbeit, in der sich mehrere Bildebenen überlagern, beschäftigt sich mit der Frage, was wir sehen und woran wir uns erinnern können. In fragmentierten Bildern und flüchtigen Spuren können wir einen funkelnden Moment entdecken, in dem sich unsere Blicke treffen.“

Doch nicht nur die visuelle Präsenz zeichnet „Cloud (Spring is embarrassing)“ aus. Die Nachhaltigkeit der künstlerischen Intervention überrascht ebenso: Eunkyoung Cho fand die Spiegel auf dem Sperrmüll und gab ihnen durch ihr Werk eine zweite Chance. Die Integration eines Risses in einem der großen Spiegel verdeutlicht Chos künstlerische Herangehensweise, indem sie das Ungewollte in ihr Werk einbezieht, öffnet Sie den Raum der Poesie in der Form: „Dieser Riss mit seiner floralen Anmutung, der beim Sandstrahlen des Spiegels entstanden ist, war wie ein Geschenk für mich.“

Interessierte sind eingeladen, die Installation „Cloud (Spring is embarrassing)“ im Senatssaal der Hochschule Koblenz zu erleben und sich dabei von der künstlerischen Leidenschaft und Zeitgenossenschaft der Studierenden am Institut für Künstlerische Keramik und Glas inspirieren zu lassen. Um Voranmeldung per eMail an praesidialbuero@hs-koblenz.de wird gebeten.

Foto: (v.l.): Prof. Markus Karstieß, Prof. Dr. Karl Stoffel, Eunkyoung Cho – Foto: Hochschule Koblenz/Gandner