BWBler teilweise zur Untätigkeit verdammt
KOBLENZ – Koblenzer BWBler teilweise zur Untätigkeit verdammt –
Viele der 160 Mitarbeiter des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB), die ihren Dienstsitz im ehemaligen Hotel am Rheinufer hatten, sitzen in Büros ohne Computer und Unterlagen. Die mussten sie beim plötzlichen Verlassen ihrer Diensträume zurücklassen. Eigentlich können sie in überfüllten Ersatzbüros nicht viel ausrichten und sitzen ihrer Arbeitszeit mehr oder weniger untätig ab.
An der Situation nach der Räumung des Dienstgebäudes wird sich in nächster Zeit erst mal so schnell nichts ändern. Zwar wurden einige Mitarbeiter inzwischen mit Laptops versorgt, damit sie arbeitsfähig sind, andere feiern Überstunden ab und fahren in den Weihnachtsurlaub. Wie lange sich die Überprüfung der Gebäudesubstanz noch hinziehen wird ist weiterhin ungeklärt. Im ehemaligen Prachthotel, das im kommenden Jahr 100 Jahre alt wird, waren Rostabplatzungen entdeckt worden. Daraufhin wurde das Gebäude am 9. Dezember ganz kurzfristig geräumt. Die Mitarbeiter durften nur ein paar persönliche Sachen mitnehmen, dann schnellstens das Erdbebengefährdete Haus verlassen.
„Und die Sanierung ist unendlich kompliziert, da kann man nicht einfach schweißen, und es ist dann erledigt“, sagt der Leiter der Abteilung Bundesbau, Christoph Strohschneider. Eine Gebäudebegehung hat gerade bestätigt, dass der Zustand eine weitere Nutzung im Moment zu gefährlich macht. Zwar ist „nur“ das Haupthaus, der Koblenzer Hof, betroffen, nicht auch die Nebengebäude und Anbauten, die von der Regierungs- und der Karmeliterstraße aus zu erreichen sind. Aber das bedeutet trotzdem langwierige Planungsarbeiten. „Das kann man sicher nicht in Wochen, möglicherweise nicht mal in Monaten, sondern vielleicht eher in Jahren rechnen“, sagt Strohschneider. Was mit dem Prunkgebäude passiert ist abzuwarten. Einige Koblenzer wünschen sich an dieser Stelle ein neues Nobel Hotel. Die Lage am Rhein mit Blick auf Ehrenbreitstein wäre bestimmt gut zu vermarkten. Momentan allerdings muss man sich eher Gedanken machen wie und wo man die heimatlosen Mitarbeiter unterbringt. Vielleicht ist ja noch die ein oder andere Kaserne frei. Allerdings wird dort der Blick aus dem Fenster weniger spektakulär sein. (mabe)