Zweite Stadtschreier Aktion in Neuwied
NEUWIED – Stadtschreier trat in Neuwied zweites Mal in Aktion –
Im Dreißigjährigen Krieg hatte auch die Grafschaft Wied sehr gelitten. Mit der Gründung der Stadt Neuwied 1653 sicherte sich Graf Friedrich III. einen schmalen Zugang zum Rhein, der bedeutendsten Verkehrsader in jener Zeit. Als sich die junge Stadt trotzdem nur sehr schleppend entwickelte, verkündete Graf Friedrich 1662 das neun Punkte umfassende gräfliche Stadtrechtsprivileg. Es umfasste als zusätzlichen Anreiz für neue Bürger großzügige Freiheitsprivilegien. In diesem Privileg, das für die Bürger der neu gegründeten Stadt galt, sollten die neuen Bürger von allen ordentlichen und außerordentlichen Fronleistungen und anderen Diensten befreit sein, wie alle anderen freien Stände. Dagegen dürfen auch unsere Nachfolger für alle Zeiten nichts unternehmen, sondern diese, unser gräfliche Zusage und Versprechen soll für alle Zeiten gelten.
Der zweite Akt, nachdem das erste Freiheitsrecht, die Religionsfreiheit und der Auftakt zu den neun Wochen dauernden Festlichkeiten erfolgreich begangen war, spielte sich in der Engerserstraße im Hof der Hilfsorganisation Eirene ab. Auch diesmal führte die Schauspielgruppe um Tilo Moeck vom Neuwieder Theater und Co. eine Szene aus der Zeit Friedrich des III. auf. Unter den Gästen der Neuwieder Oberbürgermeister Nikolaus Roth und die Fürstin Sophie Charlotte, die auch die Filmarbeiten für den eigens zur 350 Jahr Feier gedrehten Film unterstützt hat. Der Film wird in der Neuwieder Innenstadt im Schaufenster des Schuhhauses Laar am Luisenplatz durchgängig gezeigt. Die Zweite von neun Episoden, die der Filmemacher Jost Gabriel produziert hat, ist gerade passend zur Verkündung des zweiten Privilegs online gegangen. Noch sieben Mal wird in den nächsten Wochen an verschiedenen Orten durch den Stadtschreier ein weiteres Recht verkündet. Das nächste Spektakel wird am Rheinufer stattfinden und auch da ist der Eintritt frei. (mabe)