Zwei Stadtführungen liefern Einblicke in Fürstengeschichte

09 NR Yates1NEUWIED – Auf den Spuren unserer Vorfahren – Zwei Stadtführungen liefern Einblicke in Fürstengeschichte –09 NR MONROP.909 NR MONROP. 9Neuwied wäre heute nicht die Stadt, die sie ist, hätten die Fürsten zu Wied nicht im 17. Jahrhundert eine Residenz direkt am Rhein errichtet. Aufgrund der jährlichen Hochwasser blieben dem Fürstentum jedoch neue Einwohner fern, was den Fürsten zu einem einzigartigen Schritt bewog: der Religionsfreiheit, die viele verschiedene Glaubensrichtungen nach Neuwied brachte. Dieser Teil der Fürstenhistorie ist vielen bekannt, weniger geläufig sind jedoch die Geschichten rund um die Sommerresidenz Monrepos.

Oberhalb des Neuwieder Stadtteils Segendorf liegt das Naherholungsgebiet Monrepos, was übersetzt so viel wie „Meine Ruhe“ heißt. Dieses Kleinod entdeckte im 18. Jahrhunderte auch die Fürstenfamilie und errichtete sich hier ihre Sommerresidenz mit einem barocken Schloss, einer kunstvollen Gartenanlage und Nebenhäusern. Zwischen den Weltkriegen wurde das Herrschaftsgebäude kaum noch genutzt und blieb schließlich ganz leer stehen. Die Unterhaltungskosten für das alte Gemäuer wurden so hoch, dass sich kein Interessent fand und der Eigentümer, Friedrich Wilhelm Fürst zu Wied, 1969 die Entscheidung traf, das Schloss kontrolliert abbrennen zu lassen. Dies ist nur eine der Geschichten rund um untergegangene, teilweise auch noch vorhandene Wirtschaftsgebäude und Erinnerungsstätten auf Monrepos. Viele weitere Informationen gibt es bei der Führung am Samstag, 17. August, um 15 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz Monrepos.

09 NR MassoneauIhre Spuren haben die Fürsten zu Wied auch auf dem Alten Friedhof hinterlassen. Nicht nur, dass es die erste städtische und die Konfessionen übergreifende Begräbnisstätte war, sondern die Fürstenfamilie hat hier ihre Familiengruft. Stadtführer Hans-Joachim Feix beschäftigt sich mit den Gräbern und den überraschenden Geschichten hinter den Verstorbenen. Sein Wissen gibt er in Büchern und während Führungen über den Friedhof weiter. Der nächste Rundgang ist am Sonntag, 18. August, um 14 Uhr. Gestartet wird am Eingang an der Julius-Remy-Straße. Im Anschluss an die etwa 90-minütige Exkursion bittet der Stadtführer Bürger, die ihn bei seiner neusten Dokumentation unterstützen möchten und über Porträts auf dem Friedhof Bestatteter verfügen, zu einem Treffen.

Für beide Führungen ist eine Anmeldung nicht erforderlich. Erwachsene zahlen jeweils vier Euro, Kinder von sechs bis 14 Jahren zwei Euro. Weitere Auskünfte erteilt die Tourist-Information unter 02631 802 5555.

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