Zusammenspiel der Verbandsgemeindefeuerwehr auf die Probe gestellt
FRIEDEWALD – Zusammenspiel der Verbandsgemeindefeuerwehr auf die Probe gestellt – In der Halle drei der Firma Mudersbach bricht aufgrund eines technischen Defekts ein Feuer aus, das sich sehr schnell auf große Teile der Halle ausbreitet. Der Notruf wird von einem vorbeifahrenden Autofahrer abgesetzt. Dieser kann nicht erkennen, ob in dem Betrieb gearbeitet wird, da alle Tore geschlossen sind und auf dem Außengelände keine Arbeiter sichtbar sind. Er beschreibt aber eine starke Rauchentwicklung aus der Halle. Das war das Szenario der Vollübung der Verbandsgemeindefeuerwehr Daaden-Herdorf am Samstag, 29. September 2018.
Nach dem Eintreffen der alarmierten Einheiten Friedewald und Weitefeld wird schnell klar, dass es sich um ein größeres Feuer und eine Gefährdung durch Gasflaschen handelt. Auch die Wasserversorgung für ein solches Feuer muss sichergestellt werden. So werden nach und nach weitere Einheiten aus Daaden, Derschen, Niederdreisbach, Herdorf, Sassenroth und Dermbach alarmiert, um alle Aufgaben abarbeiten zu können.
Mehrere Fahrzeuge aus den Einheiten Daaden, Derschen, Friedewald und Niederdreisbach waren für die Wasserversorgung über „Lange-Wege-Strecke“ zuständig, Hierzu diente ein Hydrant in Friedewald, ein nahegelegener Löschwasserteich sowie das Friedewälder Bach. Für die Förderung des Wassers zur Einsatzstelle sind viele 100m Schlauchleitung und diverse Pumpen notwendig.
Am Gebäude selbst wurde ein unterirdischer Löschwassertank genutzt, um die Wasserversorgung bis zum Aufbau der Lange-Wege-Strecken zu gewährleisten. Um eine konstante Zufuhr von Löschwasser wurden mehrere Pufferbecken in Betrieb genommen.
Für die Atemschutzgeräteträger aus allen Einheiten wurde eine Sammelstelle eingerichtet. Diese koordiniert auch im Einsatzfall bei größeren Lagen die Arbeit der Trupps unter Atemschutz und dokumentiert alle notwendigen Informationen. Im Falle der Vollübung hatte sich der Leiter des Bereiches Atemschutz Felix Krah einige Aufgaben einfallen lassen, die die Trupps unter Atemschutz abarbeiten mussten. So war nicht nur der Bau eines Notdekontaminationsbeckens gefordert, auch ein Hindernislauf sowie das Fortbewegen einer 90kg schweren Person in einer Trage sowie ein kleines Fußballspiel und „Schlauchkegeln“ standen auf dem Plan. Diese Übungen entsprechen der Belastung der Kameraden im Einsatzfall und haben gewährleistet, dass alle Trupps die gleiche Arbeitsleistung in einer Übung zeigen konnten, was sonst häufig nicht möglich ist.
Das Fazit von Wehrleiter Matthias Theis nach der von ihm geplanten Übung fiel positiv aus: „Die Übung ist insgesamt gut verlaufen. Die 104 eingesetzten Kräfte spiegeln zum Ferienanfang und bei gutem Wetter sicherlich eine realistische Zahl wieder wie viele Kameraden an einem solchen Tag bei einem Realereignis zur Verfügung stehen würden.
Das Atemschutzkonzept hat sich bewährt, insbesondere die von Felix Krah geplante und durchgeführte Atemschutzübung als eigener Einsatzabschnitt innerhalb des Szenarios wurde von den Atemschutzgeräteträgern sehr positiv bewertet.
Bei der Wasserförderung hat sich gezeigt, dass das regelmäßige Üben, auch mit speziellen Gerätschaften, sinnvoll ist, damit im Ereignisfall die Handgriffe sitzen. Gleichzeitig hat sich zum wiederholten Male gezeigt, dass man öffentliche Gewässer nicht grundsätzlich in die Gefahrenabwehrplanung einbeziehen kann, da der Wasserstand oftmals zu niedrig für eine Wasserentnahme ist.
Erfreulich ist, das sich auch gestern der positive Geist und Leistungswille unserer Verbandsgemeindefeuerwehr widergespiegelt hat, da auf während der Übung aufgetretene Probleme schnell und zielgerichtet reagiert und, wenn nötig, auch improvisiert wurde.“
VG-Bürgermeister Wolfgang Schneider konnte sich diesem Fazit nur anschließen. Auch er lobte die strukturierte und fachmännische Arbeit aller Einsatzkräfte und zeigte sich zuversichtlich, dass auch in einem Ernstfall die aufgetretenen Probleme dem Einsatzerfolg nicht im Weg stehen würden.
Der Dank von Bürgermeister Schneider und Wehrleiter Theis galt allen Teilnehmern, die ihren Samstagnachmittag in die Feuerwehr investiert haben, den DRK Ortsvereinen Daaden und Herdorf für die rettungsdienstliche Absicherung, der Feuerwehr Neunkirchen-Salchendorf und den Übungsbeobachtern aus den Reihen benachbarten Feuerwehren im Landkreis Altenkirchen und natürlich der Firma Mudersbach für das zur Verfügung stellen ihres Geländes als Übungsobjekt. (Ann-Christine Ermert FFW) Fotos: Feuerwehr