Zum Girls´ Day in der Arbeitsagentur werden bis zu 400 Schülerinnen erwartet

An keinem anderen Tag im Jahr ist die Neuwieder Arbeitsagentur so gefragt: Rund 400 Schülerinnen erwarten die Organisatorinnen von Stadt, Landkreis, Jobcenter und Agentur auch beim diesjährigen Girls´ Day am 26. April. Wie immer geht´s beim größten Angebot zum Mädchenzukunftstag im Landkreis Neuwied vor allem darum, den Mädchen einen Eindruck davon zu vermitteln, wie vielfältig die Möglichkeiten des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes auch und gerade für junge Frauen sind – und wie viele Talente in ihnen schlummern, von denen sie oft gar nichts wissen. In der Schule haben sie die Nase vorn, glänzen mit guten Noten, Phantasie und Kreativität. Wenn es um die Suche nach einem Ausbildungsplatz geht, setzen Mädchen jedoch noch immer viel zu oft auf vermeintlich „Bewährtes“ und liebäugeln mit Berufen wie Friseurin, Arzthelferin oder Verkäuferin. Daran konnten auch zwölf Jahre Girls Day und vielfältige andere Aufklärungskampagnen bislang nur relativ wenig ändern. „Das Problem ist, dass wir in jeder Schülerinnengeneration wieder von vorn beginnen müssen“ erklärt Gisela Kretzer, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Neuwieder Arbeitsagentur, und ist sicher, dass die kontinuierliche Arbeit am Thema letztlich dennoch zu einer Veränderung führen wird. Die ist aus mehreren Gründen wünschenswert, pflichtet ihre Kollegin vom Jobcenter, Sybille Offermann, bei. „Zum einen schränken sich die Mädchen auf einem eigentlich vielfältigen und spannenden Arbeitsmarkt unnötig ein, denn die von ihnen bevorzugten Berufe sind nun mal nicht diejenigen mit den besten Zukunftschancen. Und zum anderen brauchen Wirtschaft und Gesellschaft diese klugen Mädchen dringend auf Plätzen, die Fähigkeiten entsprechen.“
Keine Frage, dass auch die bei den jungen Frauen so beliebten Berufsfelder wichtig sind und ihre Berechtigung haben, ergänzen die Gleichstellungsbeauftragen von Stadt und Kreis Neuwied, Sandra Thannhäuser und Doris Eyl-Müller. „Aber die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte macht es unerlässlich, dass Frauen einen Beruf haben, von dem sie sich und ihre Kinder zur Not alleine ernähren können. Gleichzeitig wissen wir aus unseren Erfahrungen der vergangenen Mädchenzukunftstage, dass unsere Besucherinnen vielfältige Talente haben, von denen sie gar nichts ahnen.“ Herausfinden können die Mädchen diese Fertigkeiten beim Girls´ Day in der Agentur zum Beispiel auf dem Berufsparcours, der Schlüsselfertigkeiten für technische oder handwerkliche Berufe durch praktische kleine Übungen abfragt. Außerdem warten natürlich wieder viele Arbeitgeber auf die Besucherinnen, um verschiedene Berufsbilder vorzustellen – oft ganz praktisch und überaus anschaulich. Unter anderem können die Mädchen sich mit den Berufen Tischlerin, Metallbauerin, Fein- oder Elektromechanikerin, Malerin, Baustoffprüferin, Chemielaborantin, Lagerfachkraft, Fachinformatikerin, Berufskraftfahrerin, Fotografin oder Mediengestalterin vertraut machen. Außerdem werden Berufe aus der Zukunftsbranche rund um die Gesundheit vorgestellt – etwa Physiotherapeutin, Rettungsassistentin und Krankenpflegerin. Auch Feuerwehr, DRK, Bundeswehr und Handwerkskammer Koblenz sind wieder mit an Bord. Gesponsert wird der Event vom Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen (MIFKJF) Rheinland-Pfalz. Foto: Becker