Yannick nimmt Spatzenkind in seine Obhut

IMG_7800SCHÜRDT – Junger Spatz und Yannick schlossen Freundschaft auf Zeit – IMG_7911Eine schon traurige Sache änderte sich mit einem Piep- Ton in ein freudiges Ereignis. In der brütenden Mittagshitze gab es plötzlich Aufregung im Umfeld von Yannicks Zuhause. Am Hauseingang im Regenfallrohr hatte es Bewegung gegeben. Hund und Katze schauten in die Richtung und auch Yannicks Blick richtete sich dort hin. Am Mündungsstück, wo sonst das Wasser vom Dach herausplätschert, lag ein kleiner Vogel. Ein Spatz, den Schnabelrand noch gelb und das Gefieder zerzaust. Bevor die Katze sich des kleinen Piepmatzes annahm und sein Leben beendete war Yannick zur Stelle, nahm den Jungvogel auf. Der machte gar keinen guten Eindruck und schien von der Rutschpartie noch richtig benommen. Was machen mit dem Vogel? Zurück ins Nest ging nicht. Da kam man nicht ran. Auf dem Boden oder anderswo sitzenlassen und hoffen dass die Eltern ihn finden beinhaltete große Gefahr für den gefiederten Kerl. Yannick nahm in seine Hände und ging zum Großvater, der, so hoffte er, wüsste schon Rat. Doch der sah auch recht wenig Möglichkeiten den kleinen Vogel durch zu bekommen. Doch versuchen könnte man es ja! Ein Kistchen wurde geholt, Papier auf den Boden gelegt und der Spatz reingesetzt. Der sah gar nicht glücklich aus. Machte den Schnabel nicht auf, wollte kein Wasser und auch die frisch gefangene Fliege verschmähte er. Yannick war schon ganz traurig. Rede doch mal mit ihm meinte der Opa! Wie soll ich denn mit einem Vogel reden wollte Yannick wissen? Na wie es seine Eltern mit ihm machen, gab Opa zur Antwort und grinste. Yannick sah Opa und Spatz recht ungläubig an, drehte sich um und sagte lauf vernehmbar „piiiiiiiiiep“. Der Spatz stellte sich auf seine dünnen Beinchen, reckte das Köpfchen und antwortete: „piiiiiiiiiiep“. Das gibt es nicht, der hat geantwortet. Yannick nahm die Pinzette mit der Fliege und hielt sie dem Vogel hin. Der riss seinen Schnabel auf und weg war die Fliege. Yannick ging auf Fliegenjagd und fütterte den Spatzen mit allem was unter die Fliegenklatsche kam. Stolz nah er seinen Vogel nach einer Stunde und marschierte nachhause. Lange bis in den Abend wurde Mätzchen gefüttert. Ein neuer Versuch wurde gestartet. An einen Fenster, an das kein Katze kommen konnte wurde die Kiste mit dem Vogel gestellt, das Fenster geschlossen und gewartet was passiert. Es dauerte nicht lange und ein erwachsener Spatz fand sich ein und fütterte den Kleinen. Die Nacht über verbrachte Mätzchen in der Kiste auf der Fensterbank und war am frühen Morgen wieder fidel. Am Nachmittag war die Kiste leer. Der kleine Vogel nicht mehr da. Der Boden vor dem Fenster wurde abgesucht, hinter jedem Büschel und Strauch nachgesehen. Nichts, er war weg. Hatten die ersten Flugversuche zum Erfolg geführt? Yannick wird es wohl nie erfahren. Aber er hatte wenigstens den Versuch gestartet dem Vögelchen das Leben zu retten. Ein schönes „tierisches“ Erlebnis wird er auf jeden Fall in Erinnerung behalten. (wwa) Fotos: Wachow

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