Wissener Schützenverein überzeugt mit Integrationskonzept
Der Wissener Schützenverein 1870 ist regionaler Sieger für die Landkreise Altenkirchen und Westerwald im bundesweiten Wettbewerb „Sterne des Sports“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Volks- und Raiffeisenbanken. Gemeinsam haben in diesem Jahr die Westerwald Bank und die Volksbank Montabaur – Höhr-Grenzhausen zur Teilnahme aufgerufen. Und in der Jurysitzung im August, in der 18 eingereichte Beiträge aus beiden Kreisen gesichtet wurden, überzeugten die Wissener Schützen mit ihrem Konzept „Integration von Menschen aus anderen Ländern“. Neben der Pflege langjähriger internationaler Beziehungen hat der Verein in den letzten Jahren eine breite Werbekampagne betrieben, um Schüler und Jugendliche aus Migrantenfamilien sowie deren Angehörige für den Schießsport und das gesellige Umfeld des Vereins zu gewinnen. Wer sich konkret für den Schießsport interessiert, dem wird hierzu auch die notwendige Ausrüstung vom Verein gestellt. Eine Reihe von interessierten Jugendlichen hat seit dem Start der Aktion im Frühsommer 2010 bereits ins Vereinsleben „hineingeschnuppert“, heimische Schulen signalisierten ebenfalls Interesse. Zudem zählt der Verein mittlerweile u. a. türkischstämmige Mitglieder zu seinen Sportschützen. Bereits im „Sterne des Sports“-Wettbewerb 2010/2011 wurden diese Bemühungen ausgezeichnet.
Die „Sterne des Sports“ würdigen die soziale Rolle der rund 90.000 Sportvereine für das gesellschaftliche Miteinander in Deutschland. „Es geht um diejenigen, die oft im Verborgenen unschätzbare Arbeit für unser Gemeinwesen leisten“, unterstrich Vorstand Paul-Josef Schmitt für die gastgebende Westerwald Bank in Wissen, zu der er neben den Vereinsvertretern auch MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Landrat Michael Lieber, den Ersten Beigeordneten der Stadt Wissen, Claus Behner, und die beiden Sportkreisvorsitzenden Dr. Michael Weber (Altenkirchen) und Herbert Rimpler (Westerwald) begrüßen konnte. MdB Erwin Rüddel, zugleich Sportbeauftragter der CDU Rheinland-Pfalz, ließ sich entschuldigen, hatte seine Glückwünsche für die Vereine aber bereits im Vorfeld übermittelt. Der Wettbewerb, so Schmitt, suche und bewerte nicht die sportlichen Rekorde und Höchstleistungen, sondern würdige die gesellschaftliche Bedeutung der Sportvereine. Insbesondere die Genossenschaftsbanken, so Andreas Tillmanns, Vorstand der Volksbank Montabaur – Höhr-Grenzhausen, seien als Partner für den Wettbewerb prädestiniert, gehe es ihnen doch ebenso wie den Sportvereinen stets um die gemeinsame Zukunft in der heimischen Region.
In der gemeinsamen Veranstaltung der beiden Banken in Wissen erhielten die Vereinsvertreter nun die Auszeichnungen und Preisgelder. Für den Wissener Schützenverein nahm dessen Vorsitzender Hermann-Josef Dützer dabei neben dem „Großen Stern des Sports“ in Bronze ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 750 Euro entgegen. Zudem besteht für das Konzept die Aussicht auf weitere Würdigungen auf Landes- und Bundesebene. Die Preise auf Landesebene werden bereits in dieser Woche in der Mainzer Staatskanzlei übergeben.
Den zweiten Platz auf Ebene der beiden Landkreise belegte der Betzdorfer Turnverein 1881 e.V. Der Name seines Wettbewerbsbeitrags: „Seniorenmesse & Tanztee“. Die Jury überzeugte hier das umfangreiche Angebot der ersten Westerwälder Seniorenmesse 2011 für die Zielgruppe 50+ sowie das daraus entstandene Veranstaltungsangebot eines regelmäßig stattfindenden Tanztees mit musikalischer Begleitung. Neben dem „Kleinen Stern des Sports“ in Bronze nahm Vorsitzender Stephan Groß 600 Euro Preisgeld für den Club entgegen. Platz drei, ebenfalls verbunden mit dem „Kleinen Stern des Sports“ in Bronze und 500 Euro Preisgeld, belegt der Gymnastikverein Stockum-Püschen e.V., deren Vorsitzende Angelika Dillenberger zur Preisübergabe nach Wissen gekommen war. Der Verein erhielt die Auszeichnung für sein Konzept „Fit und gesund älter werden“, das durch eine Vielzahl gesundheitsorientierter und sportlicher, kultureller und geselliger Angebote in der Westerwald-Gemeinde überzeugte.