WISSEN – Wissener Schützenverein einmal anders
WISSEN – Wissener Schützenverein einmal anders – Böllerschüsse kündigten pünktlich am Sonntagnachmittag, 05. Juli, um 16 Uhr ein Großereignis in Wissen an. Üblicherweise beginnt dann das traditionelle Vogelschießen des heimischen Schützenvereins. In diesem Jahr ist aber alles anders. Dies ist besonders tragisch, weil man just sein 150jähriges Bestehen feiert. Anstelle des geplanten Schießwettbewerbs hatte der Wissener Schützenverein e.V. 1870 zu einem zwanglosen Treffen am Vereinsheim eingeladen. So ganz mochte man aber nicht auf die guten Traditionen verzichten. Unter großem Hallo zogen der letztjährige Schützenkönig Marcel I. (Theis) und seine Schwanzschützen nach dem Böllern auf das Festgelände. Dort herrschte dann für einige Stunden Gemütlichkeit vor.
Der Verein zeigte sich ohnehin von seiner besten Seite, Bratwürste gingen für einen Euro über den
Grilltisch. Ein Blick in die Annalen zeigt: Vor genau 100 Jahren waren 39 Mitglieder zur Generalversammlung erschienen. Der Kassenbestand betrug 71,26 Mark. Als Jahresbeitrag zahlte man 1920 sechs Mark. Schütze Heinrich Bender erbot sich, Gelder als Baufonds für eine später zu erbauende Schützenhalle zu sammeln. „Der Vorschlag fand begeisterte Annahme!“ heißt es weiter in den Aufzeichnungen. Schützenfest wurde am
zweiten Juli Sonntag gefeiert. Dafür ließ der Verein ein Zelt errichten. Gastwirt August Boland ist mit 3.000 Mark Höchstbietender für die Schützenfestwirtschaft. Schon ein Jahr später, am 9., 10. und 11. Juli 1921, feierten die Wissener in der nagelneuen großen Festhalle auf dem Schützenplatz. Einer der Gäste vom Sonntag konnte sich daran erinnern, dass beim 125jährigen Jubiläum im Jahre 1995 alle Wissener Kinder zu einem Malwettbewerb eingeladen worden waren. Es galt ein Plakat für das Jubiläumsschützenfest zu gestalten.
„Und mit dem Ergebnis waren wir mehr als zufrieden“, teilte man noch mit. Am kommenden Sonntag, 11. Juli, geht es am Schützenhaus genauso fröhlich weiter. Die Frauen erhalten eine große Tüte gebrannte Mandeln, die Kinder einen Paradiesapfel, alles natürlich gratis und die Bratwurst schlägt wiederum mit einem einzigen Euro zu Buche. Los geht es wiederum um 16 Uhr.