WISSEN – Stahlbau Buchen: Erfolg führt zu mehr Platzbedarf

WISSEN – Stahlbau Buchen: Erfolg führt zu mehr Platzbedarf

Der „Pulsschlag aus Stahl“, den einst Herbert Grönemeyer für seine Heimat Bochum reklamiert hat, er ist nach wie vor auch im Landkreis Altenkirchen an vielen Orten laut und deutlich zu vernehmen. Allen voran an traditionsreichen Standorten der Metallverarbeitung, zu denen ganz vorne Wissen gehört. Hier ist die Heimat der Firma Stahlbau Buchen, ein für den Kreis so typischer Familienbetrieb des Mittelstands, der es immer wieder aufs Neue schafft, sich bundesweit in einem hart umkämpften Markt zu behaupten.

2023 feierte die einst als Schmiede und Schlosserei gegründete Firma ihr 120-jähriges Bestehen – Grund genug für Landrat Dr. Peter Enders und Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, (nachträglich) zu gratulieren und sich vor allem über die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens zu informieren. Mit dabei waren auch Bürgermeister Berno Neuhoff und Markus Rödder als Leiter der Wirtschaftsförderung der Verbandsgemeinde Wissen. Begrüßt wurden sie von den Geschäftsführern Rolf und Martin Buchen, die den Betrieb in 3. und 4. Generation führen.

Was das Produktportfolio angeht, spricht der Name Stahlbau Buchen für sich. Dabei galt die Familie über Jahrzehnte im gesamten Wisserland als erster Absprechpartner für die Landmaschinentechnik. Erst 2011 hatte man sich von dieser Sparte getrennt und sich auf den reinen Stahlbau konzentriert. Schwerpunkte sind seitdem die Bereiche Treppen-, Geländer- und Brückenbau, Tragwerkskonstruktionen und der Hallenbau. Ob der „Tivoli“ in Aachen, das Outlet-Center in Montabaur, die Uni Marburg oder das neue Siegufer in Siegen: Überall haben die Wissener ihre Spuren hinterlassen. Zu den großen Kunden zählt aber auch die Deutsche Bahn.

„Wir haben im vergangenen Jahr mit unseren 18 Mitarbeitern 540 Tonnen Stahl verarbeitet“, berichtete Martin Buchen, der nicht nur Maschinenbau-, sondern auch Schweißfachingenieur ist. In diesem Jahr dürfte es nochmals ein paar Tonnen mehr werden, haben die Stahlbauer doch ein Großprojekt vor der Brust: die Konstruktion einer 84 Tonnen schweren Behelfsbrücke an der A 45 (Sterbecke).

Die Auftragsbücher sind jedenfalls proppevoll, auch weil die Firma dank der internen Qualifikationen und des technischen Know-how viele Leistungen von der Planung bis zur Montage aus einer Hand anbieten kann. Dennoch leuchtet auch der unternehmerische Himmel über Wissen nicht in rosaroten Farben. Martin Buchen beklagte vor allem die immer weiter zunehmende Bürokratie in Deutschland. „Selbst bei kleinen Aufträgen müssen wir einen unglaublichen Berg an Formalismus abarbeiten.“ Und natürlich ist auch im Stahlbau der Fachkräftemangel längst angekommen. Die Fa. Buchen profitiert oft nur noch von persönlichen Kontakten. „Wir müssen in unserer Gesellschaft endlich wieder den Grundsatz verankern, dass das Handwerk einen goldenen Boden hat“, forderte Rolf Buchen.

Wirtschaftsförderer Kober machte darauf aufmerksam, dass die Behörden vor Ort nicht für die Bürokratie verantwortlich seien: „Die Spielregeln werden leider in Brüssel, Berlin und Mainz festgelegt.“ Nichtsdestotrotz verstehe man sich als Wirtschaftsförderung als wichtig Schnittstelle. Überhaupt versuche der Kreis alles, um seinen Unternehmen adäquate Unterstützung zu bieten, ergänzte Landrat Enders: „Es muss darum gehen, Wege aufzuzeigen, wie man zum Ziel kommt und wie man Probleme mit gesundem Menschenverstand löst.“

Auf die Zusammenarbeit mit dem Kreis ist auch die Fa. Stahlbau Buchen demnächst angewiesen – und das hat einen sehr erfreulichen Hintergrund: Der Betrieb will sich am Standort erweitern und plant u.a. einen Hallenneubau. Hier soll eine Krananlage installiert werden, die Stückgewichte von bis zu 32 Tonnen bewältigen kann. Das Stahlbau-Unternehmen wäre damit noch breiter aufgestellt. So war denn die Erkenntnis, die Landrat Enders mit nach Altenkirchen nahm, die: Zumindest in Wissen wird der Pulsschlag aus Stahl nicht schwächer.

Foto: Die Gäste aus den Verwaltungen informierten sich bei der Fa. Stahlbau Buchen auch über die Erweiterungspläne, (v.r.): die Geschäftsführer Rolf Buchen und Sohn Martin Buchen, Markus Rödder (Wirtschaftsförderung, VG Wissen), Bürgermeister Berno Neuhoff, Lars Kober (Wirtschafsförderung Kreis Altenkirchen), Landrat Dr. Peter Enders, Christiane Buchen und Katharina Buchen. Foto: Kreisverwaltung/Thorsten Stahl

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