WISSEN – Krippenspiel der Freikirche Wissen

WISSEN – Krippenspiel der Freikirche Wissen – Nach Wissen 4167 und nach Bethlehem 148 Kilometer, gerechnet von Nazareth aus, war an Heiligabend neben der Bühne des Wissener Kulturwerks zu lesen. Diesen Zusammenhang zwischen dem Heiligen – und Wisser Land hatte die in Schönstein beheimatete Evangelische Freikirche hergestellt. Angekündigt mit den außergewöhnlichen Entfernungsangaben war das vierte Wissener Weihnachtsmusical. Das Stück hieß „Ein Gast wird König“ und stellte die altbekannte Geschichte aus einer ganz neuen Perspektive dar. Nach der Begrüßung durch Hartmut Schulte als Pastor der Freikirche versammelten sich die „hauseigenen“ Pfadfinder Royal Rangers auf der Bühne.

Man kommt ins Erzählen: „Wir wollen heute eine tolle Weihnachtsgeschichte hören, unsere Knoten üben und zum Schluss machen wir noch ein schönes Feuer mit Stockbrot“. Weihnachten ist doch die schönste Zeit, sagt der Pfadfinderchef. Ein Knabe widerspricht: „Weihnachten ist blöd. Meine Eltern arbeiten, ich mache mir was zu essen und gucke einen Film im Fernsehen. Geschenke sind doch nur was für Kinder, werdet doch mal Erwachsen.“

„Dann bist Du an Heiligabend ganz allein, sehr traurig“, meint der Stammpostenleiter und fügt: „Bei Weihnachten geht es doch um viel mehr als nur Geschenke und das ganze drumherum!“ Er illustrierte dies mit der Geschichte von einem reichen Mann, der sein erstes Weihnachtsfest erlebte, vor 2000 Jahren. Auftritt Gastwirt Simon, Besitzer einer Herberge in Bethlehem. Aus seiner Perspektive gewinnt die wundersame Erzählung aus der Bibel eine ganz neue Sichtweise: „Ich liebe diese Volkszählung, sie macht meine Kasse voll!“. Denn alle die hier geboren sind, müssen sich in Bethlehem zählen lassen. „Meine Gaststätten sind voll. Kaiser Augustus zählt sein Reich und macht mich reich!“, jubelt der geschäftstüchtige Mann. Samira, seine Frau, bremst ihn: „Hör auf, so ein Angeber zu sein. Du hast ja sogar unser Schlafzimmer vergeben“.

Von draußen melden sich neue Gäste auf der Suche nach einer Herberge. Samira: „Du wirst das junge Paar doch nicht wegschicken, Die Frau ist hochschwanger. Es kann jeden Moment soweit sein. Wir können ihnen einen Platz hinten im Stall überlassen“. Man führt die Beiden dorthin. Maria und Josef: „Vielen Dank; Gott segne Sie. Der Höchste achtet auf uns“. Dann ist es soweit: Das Kind ist da. Kurze Zeit später kommen Hirten aus der Umgebung und knien vor der Krippe nieder. Samira schaut Simon an: „Deine Augen strahlen wie die der Eltern und Hirten“.

Die drei Weisen aus dem Morgenland lassen ebenfalls nicht lange auf sich warten. Und ein Engel überstrahlt alles mit seinem Glanz. Zwischendurch tritt ein Chor auf, dessen Mitglieder ganz überwiegend aus den Reihen der Freikirche Wissen kommen. Jetzt sind die Pfadfinder wieder auf der Bühne: „In dieser Nacht ist das größte Wunder der Welt geschehen“, sind sich alle einig. Einer sagt: „Wir haben so viel, ich möchte auch was abgeben“. Und so wird es auch geschehen. Schon am kommenden Freitag macht sich eine Abordnung der Wissener Royal Rangers mit 600 Paketen auf den Weg nach Rumänien. Vor Ort wird man dringend benötigte Dinge in mehreren Kinderheimen verteilen.

Die Freikirche denkt aber auch an die heimischen Kinder. Es gab nämlich vor dem Schlusslied „Stille Nacht“ eine Geschenktüte für alle jüngeren Besucher des Musicals. Das Stück „Ein Gast wird König“ ist komplett selbst verfasst worden. Für die rund 60 Aktiven auf der Bühne, wobei sich Sänger und Darsteller dauernd abwechselten, hatten Michael Rempel sowie Richmelle und Jonathan Schulte die Verantwortung. Wie immer zog Rudi Klassen die Fäden im Hintergrund.

So war er für Teile des Bühnenaufbaus zuständig. Die Spielfreude kam im vollbesetzten Kulturwerk mit Besuchern aus dem gesamten Kreis Altenkirchen und darüber hinaus so gut an, dass der Applaus kaum ein Ende finden wollte.

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