WISSEN – Jahrmarkt der katholischen Jugend Wissen

WISSEN – Jahrmarkt der katholischen Jugend Wissen – Er ist einer der wohl erfolgreichsten Projekte seiner Art in ganz Rheinland-Pfalz, der Jahrmarkt der katholischen Jugend Wissen. Was vor sage und schreibe 50 Jahren begonnen hat, setzt sich bis heute fort und findet offenbar kein Ende. In den vielen Jahrzehnten hat man zahlreiche Hilfsprojekte hauptsächlich in Afrika und Südostasien unterstützt, so ein Überblick zu Beginn der Jubiläumsveranstaltung. Das aktuelle Projekt kümmert sich um das Thema „Bildung für Frieden“ in Bangui, Zentralafrikanische Republik, so Teamsprecher Johannes Bender.

Das Land ist geprägt von gewaltsamen Regierungsumstürzen bei einer katastrophalen Sicherheitslage. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche. Viele Schulen sind zerstört oder geschlossen. Seit einigen Jahren arbeitet die Jahrmarktsinitiative deshalb mit dem Projektpartner Salesianer Don Bosco Mondo e.V. in Bonn zusammen. Dieser baut beispielsweise in der Hauptstadt Bangui seit 1994 ein Jugendzentrum, ein Berufsbildungszentrum und eine Sekundarschule auf. So soll die Perspektivlosigkeit der jungen Leute in Zentralafrika wirksam bekämpft werden.

Als Schirmherrn des 50. Jahrmarkts hatten die Initiatoren Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Töpfer gewinnen können, freute sich Johannes Bender bei der Eröffnung. Der frühere Bundesumweltminister und langjährige Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms machte den Jahrmarktleuten dann auch ein großes Lob: „Was Sie hier leisten, ist wirklich beispielgebend und hat alle Anerkennung verdient!“ Töpfer ließ es sich dann nicht nehmen, den von Ingrid Rausch gebackenen Kuchen zum Jubiläum anzuschneiden und unter den Gästen zu verteilen.

Grußworte sprachen unter anderem Landrat Dr. Peter Enders, Bürgermeister Michael Wagener und Wissens Stadtbürgermeister Berno Neuhoff. Martin J. Wilde, Geschäftsführer von Don Bosco Mondo, machte nähere Angaben zu den aktuellen Vorhaben in Zentral Afrika. Pastor Marcus Tesch und Pfarrer Martin Kürten sprachen im Namen der evangelischen beziehungsweise katholischen Kirchengemeinde. Sie alle zeigten sich tief beeindruckt vom Engagement der rund 600 Helferinnen und Helfer für die gute Sache.

Bender bat auch je einen Vertreter der fast 50 Marktstände auf die Bühne, was die Zuschauer mit starkem Beifall quittierten. Leider musste er noch ausführen, dass ab 2021 die Umsatzsteuerbefreiung wegfällt: „Dann ist fraglich, ob wir noch weiter machen können“. Noch während der Eröffnung hatte ein Riesenbetrieb zwischen den Straßen Auf der Rahm und Buschkamp sowie der Rathausstraße eingesetzt. Bei strahlendem Sonnenschein drängten sich Tausende von Besuchern zwischen den Ständen und sahen sich das Angebot an.

Im katholischen Jugendheim lockte wie immer ein gut sortierter Altkleidermarkt. Viele Stände werden seit sehr langer Zeit betrieben. So lud beispielsweise die heimische Kolpingfamilie wieder zum Preisschießen ein. Die Katholische Frauengemeinschaft offerierte Käsespezialitäten und andere Leckereien. Pizzabäcker „Pippo“ und sein Team standen an beiden Tagen am mobilen Holzofen und hauten fast schon im Sekundentakt ihre Spezialitäten raus.

Überhaupt war der Tisch wieder für alle Ansprüche reich gedeckt. Auf der Rathausstraße hatte die DJK Wissen/Selbach wie immer ihren Geschicklichkeitsparcours aufgebaut. Direkt nebenan konnten sich die kleinen Gäste an einer Kletterwand bewähren. Der sechsjährige Florian schaffte es sogar bis ganz nach oben – 15 Meter, Respekt! Magier Martino verzauberte eine große Kinderschar mit tollen Kunststücken. Comedian Wolfgang Hüsch, der aus dem Wissener Stadtteil Köttingerhöhe stammt, begeisterte mit eigenwilligen Interpretationen von Liedern des Folksängers Leonard Cohen. Akrobat „Carismo“ tanzte am späten Sonntagnachmittag sozusagen am Seil, und dies ohne zusätzliche Sicherung.

Die Ziehung der Tombola-Gewinne geriet dann wie immer zum Höhepunkt des Wissener Jahrmarkts der katholischen Jugend. Noch während sich die Lostrommel drehte, begann das große Abbauen der Zelte und Stände. Die Helfer wussten ganz genau was zu tun ist und so ging alles flott und reibungslos vonstatten.

Gegen 21 Uhr war dann fast alles weggeschafft und für den Jahrmarkt 2020 sicher verstaut. Und am Montagmittag sah der Platz aus, als wäre hier nichts Großartiges geschehen.

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