WISSEN – Geschichte um die Walzwerksiedlung festhalten

WISSEN – Geschichte um die Walzwerksiedlung festhalten – Mit dem Bau des Wissener Weißblechwerks entstanden auch die sogenannte Walzwerkssiedlung (1911) und die Hüttenkolonie (1918) als Wohnstätten für die beschäftigen Arbeiter. Das Weißblechwerk selbst war mit maximal 3.000 Mitarbeitern über einen langen Zeitraum europaweit das größte und modernste seiner Art. Entsprechend groß war der Bedarf nach Wohnraum für die von außerhalb nach Wissen gekommenen Facharbeiter und Angestellten. Man machte sich schnell ans Werk und schuf zwei schmucke Siedlungen mit hohen architektonischen Ansprüchen. Sie standen zeitweise sogar unter Denkmalschutz. Jetzt hat sich der Wissener Reiner Braun diesem interessanten Thema angenommen und die Historie umfassend aufgearbeitet.

Braun war von 1986 bis zur Schließung des Weißblechwerks 1995 Betriebsratsvorsitzender und gehört dem Arbeitskreis Heimatgeschichte an. Das nun vorliegende Heft Nr. 39 aus der Reihe „Wissener Beiträge zur Geschichte und Landeskunde“ umfasst 108 Seiten. Es zeichnet den Werdegang der Kolonien im Detail nach und verschweigt auch nicht, dass die Alteingesessenen den Neuankömmlingen manchmal mit Vorurteilen begegneten. Weiterhin präsentiert der Verfasser eine Vielzahl von Fotodokumenten aus der Entstehungszeit. Auch hat er zahlreiche Einzelhäuser kürzlich abgelichtet und geht auf Besonderheiten der Bauweise ein. Die Siedlungen zeigen sich heute durchweg gepflegt und bilden einen erfreulichen Eindruck innerhalb der Stadt Wissen. Im Anhang nennt Braun alle Bewohner der Jahre 1940/1951, aufgelistet nach den einzelnen Straßenzügen.

Zwei farbige Luftaufnahmen gewähren einen guten Eindruck vom Umfang der Walzwerkssiedlung beziehungsweise Hüttenkolonie. Erhältlich ist das Heft ab sofort im Wissener Rathaus, dem „buchladen“ in der Maarstraße und bei Büroboss Hoffmann in der Rathausstraße. Es kostet 8 Euro.

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